Am 29. April begann am neuen chinesischen Weltraumbahnhof in Wenchang eine Mission, die einst in den Annalen der Raumfahrtgeschichte ganz oben angesiedelt sein wird: Der Start zur ersten Mission zum Aufbau der modularen chinesischen Raumstation. Dabei wurde das Tianhe-Basismodul mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 5B in eine niedrige Erdumlaufbahn transportiert.

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Es ist der 29. April, und Europa führt seinen ersten Orbitalstart des laufenden Jahres durch. Als sechste „Nation“ weltweit. Die fünf anderen haben in dieser Zeit bereits 34 Starts absolviert. Das US-Privatunternehmen SpaceX hat bis zu diesem Zeitpunkt alleine schon auf ein Dutzend Flüge gebracht, und auch für China sind es inzwischen mehr als zehn Orbitalmissionen. Besser könnte der Stellenwert der Raumfahrt in Europa nicht demonstriert werden. Immerhin, trotz dieses eher traurigen Beweises der Bedeutungslosigkeit der europäischen Raumfahrt: Die Vega hat es, nach einem Fehlstart im vergangenen November und einem weiteren Fehlschlag im Juli 2019, wieder in die Liga der aktiven Startgeräte geschafft. Das ist auch bitter nötig, will sich dieser Kleinträger nicht endgültig vom internationalen Trägerraketenmarkt verabschieden und sein Dasein nur noch im institutionellen europäischen Nischenmarkt fristen.

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Amerikas zweitstärkste Trägerrakete, die Delta 4 Heavy der United Launch Alliance (ULA), brachte am 26. April einen geheimen Aufklärungssatelliten für das National Reconnaissance Office in eine polare Erdumlaufbahn. Der Start erfolgte von der Luftwaffenbasis Vandenberg aus. Die Nutzlast trägt die Bezeichnung NROL-82. Das ist allerdings eine reine Zählnummer des NRO, die nichts über die Aufgaben des Raumfahrzeugs aussagt. Es war erst der erste Start des Jahres für die ULA, ungewöhnlich angesichts der Startzahlen der vergangenen Jahre.

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Rideshare-Missionen, bei denen sich eine größere Anzahl von Satellitenbetreibern eine einzelne Trägerrakete teilen, gibt es ab jetzt nicht mehr nur im Westen. Dort wurde das Prinzip vor allem von der indischen PSLV-Rakete, der Vega der Arianespace, der Falcon 9 von SpaceX oder der Rocket Lab Electron durchgeführt. Nun machen das auch die Chinesen. In diesem Sinne startete am 27. April eine Kleinträgerrakete des Typs Langer Marsch 6 mit insgesamt neun Satelliten unterschiedlicher Betreiber an Bord auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn.

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Nicht nur die SpaceX Starlink-Konstellation füllt nach und nach ihre orbitalen Slots, auch die Starts für die One Web-Konstellation nehmen langsam an Häufigkeit zu. Nur vier Wochen nach der letzten Mission brachte Starsem im Auftrag der Arianespace vom russischen Weltraumbahnhof Wostotschny aus erneut 36 Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Als Träger wurde wie immer eine Sojus 2.1b Fregat eingesetzt. Der Flug war der sechste für die One Web-Internet Konstellation. Insgesamt werden 19 Starts mit Sojus-Raketen benötigt, um die erste Ausbauphase der Konstellation zu etablieren.

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