SpaceX brachte am 29. April bei der 24. operationellen Mission für das Starlink-System weitere 60 Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn. Damit sind nun 1.395 funktionsfähige Einheiten der v1.0-Serie im Orbit. 1.584 werden für die Ausbaustufe 1 des Systems benötigt. Dieser Status sollte nach drei bis vier weiteren Starts etwa bis Juni erreicht werden. Wenn all diese Satelliten gestartet sind, dann dürfte es weitere drei bis vier Monate dauern, bis sich alle auf ihre korrekten Bahnebenen und –höhen verteilt haben. Sobald dies erreicht ist, kann ein kontinuierlicher Einsatz des Starlink-System für geografische Breiten zwischen 53 Grad Nord und 53 Grad Süd beginnen.
Danach beginnt die Bestückung des polaren, sonnensynchronen Orbits mit einer Inklination von 97,6 Grad. Dafür werden zehn Bahnebenen belegt. Diese Satelliten, welche die nördlichen Breiten abdecken, sind mit einem Laserlink-System ausgerüstet, um Kommunikation der Satelliten untereinander zu ermöglichen, da es hier kaum Gateways auf dem Boden gibt. Diese Starts werden in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Diese Satelliten werden von der Luftwaffenbasis Vandenberg aus gestartet.
Ebenfalls noch in diesem Jahr soll die Bestückung der Bahnebenen mit 70 Grad Inklination erfolgen, deren Service speziell für Alaska und Nordeuropa vorgesehen ist. Und schließlich werden dann noch 1.584 Satelliten auf 53,2 Grad stationiert werden, was die Kapazität der ursprünglichen 53-Grad-Ausstattung verdoppeln soll.
Der aktuelle Einsatz begann um 5:44 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Danach lief das Starlink-übliche Startprofil ab, bis die zweite Stufe des Trägers mit dem Satellitenstack etwa 53 Minuten nach dem Liftoff den Absetzorbit mit einem Perigäum von 250 Kilometern, einem Apogäum von 280 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 53 Grad erreicht hatte. Knapp eine Stunde nach dem Verlassen der Startrampe wurden die 60 Satelliten freigegeben.
Die Mission verlief in fast jeder Hinsicht planmäßig. „Fast“ deswegen, weil der Schlepper, der das unbemannte Bergungsschiff „Just Read The Instructions“ zum vorgesehenen Landepunkt im Atlantik bringen sollte, einen Maschinenschaden erlitt, und durch ein anderes Schiff ersetzt werden musste. Das führte am Ende zu einer eintägigen Verzögerung des Einsatzes. Der Start gelang problemlos, und die Landung des Boosters ebenso. Es war die 81. erfolgreiche Landung einer Falcon 9. Auch die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung wurden geborgen. Dafür war das Bergungsschiff Shelia Bordelon im Einsatz.
Bild: Start der Falcon 9 zur Mission Starlink v1.0 L24; Quelle: SpaceX
Für diese Mission wurde als erste Stufe der Booster B1060 verwendet, der seinen 7. Flug absolvierte. Seither hat er vier Starlink-Missionen hinter sich gebracht, einen GPS-Satelliten in den Orbit transportiert und den Kommunikationssatelliten Turksat 5B für die Türkei gestartet.