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Acht Monate nachdem die Starttätigkeit für den Internet-Dienstleister One Web zum Stillstand gekommen war, ging es nun weiter. Am 22. Oktober brachte eine indische Trägerrakete des Typs GSLV Mk. III die nächsten 36 Satelliten der Internet-Konstellation in eine niedrige Erdumlaufbahn. Es war mit etwa sechs Tonnen Gesamtgewicht die schwerste Nutzlast, die je mit einer indischen Trägerrakete in den Orbit transportiert worden war. Die Mission war der insgesamt 14. Start für die Konstellation. Bei den 13 vorausgegangenen Flügen war die russische Sojus 2.1b „Fregat“ als Träger eingesetzt worden. Dieser Trägertyp hätte auch alle weiteren Flüge der Phase 1 durchführen sollen.

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Am 21. Oktober brachte eine russische Trägerrakete des Typs Sojus 2.1v zwei Satelliten mit den Bezeichnungen MKA Nr. 1 und Nr. 2 in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn niedriger Höhe. Die Mission begann am nordrussischen Kosmodrom von Plessezk. Ursprünglich hätte der Start am 18. Oktober erfolgen sollen, war aber dann an drei aufeinander folgenden Tagen verschoben worden. So etwas ist sehr ungewöhnlich in der russischen Raumfahrt. Nach dem erfolgreichen Start erhielten die beiden Raumfahrzeuge die Bezeichnungen Kosmos 2561 und 2562.

Weiterlesen: Russland sendet zwei Militärsatelliten in den Orbit

Am 20. Oktober konnte SpaceX ein Jubiläum feiern, das den Astronomen wenig behagen wird, aber den Nutzern weltweiter High-Speed-Internetverbindungen, vor allem derzeit in der Ukraine und zunehmend auch im Iran, dafür umso mehr. An diesem Tag transportierte das Unternehmen im Rahmen der Mission Starlink 4-36 weitere 54 dieser Satelliten in die „Schale 4“ der Konstellation und brachte somit die Gesamtzahl aller bislang gestarteten Starlinks auf 3.505. Es war die 48. SpaceX-Mission des laufenden Jahres, der 63. Einsatz, der überwiegend dem Aufbau der Starlink-Konstellation dient und die fünfte Mission des laufenden Monats. Es war auch der 190. Start einer SpaceX-Rakete seit 2006.

Weiterlesen: SpaceX startet 3.500sten Starlink-Satelliten

Mit einer Trägerrakete des Typs Angara 1.2 brachte Russland am 15. Oktober einen Satelliten unbekannter Aufgabenstellung in eine polare sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Die Bezeichnung des Raumfahrzeugs scheint EO MK Nr. 3 zu sein. Die russischen Streitkräfte gaben ihm nach dem erfolgreichen Start die Bezeichnung Kosmos 2560. Dies ist allerdings nicht mehr als eine fortlaufende Zählnummer, die seit den 60er-Jahren für Militärsatelliten aller Art vergeben wird. Sie sagt nichts über den Einsatzzweck aus.

Weiterlesen: Russland startet Militärsatelliten mit Angara 1.2

SpaceX brachte am 15. Oktober den Kommunikationssatelliten Hotbird 13F für den Satellitenbetreiber Eutelsat in eine supersynchrone geostationäre Transferbahn. Die Mission begann um 7:22 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Für SpaceX gab es bei dieser Mission zwei Jubiläen: Die Mission brachte die 120. Wiederverwendung einer Falcon 9-Erststufe und es war der 100. SpaceX-Start von der Startanlage 40 aus.

Weiterlesen: SpaceX startet Hotbird 13F

Nach einer gesamten Missionsdauer von 170 Tagen und 13 Minuten kehrte die SpaceX Crew 4-Besatzung am 14. Oktober sicher zur Erde zurück. Sie war am 27. April in Cape Canaveral gestartet. Die Landung erfolgte um 22:55 Uhr mitteleuropäischer Zeit (16:55 Uhr US-Ostküstenzeit) wenige Kilometer vor der Küste von Jacksonville in Florida entfernt im Atlantik. An Bord des Crew Dragon Freedom befanden sich die drei NASA-Astronauten Kjell Lindgren, Robert Hines und Jessica Watkins, sowie die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti. Sie hatten um 18:05 Uhr von der ISS abgelegt.

Weiterlesen: SpaceX Crew 4 sicher auf der Erde zurück

Weniger als zwei Tage nach dem vorausgegangenen Start eines Radar-Erdbeobachtungssatelliten startete China am 14. Oktober erneut eine Dreiergruppe von Raumfahrzeugen. Diesmal allerdings für einen militärischen Einsatzzweck. Den darf man bei Yaogan 36-02A, B und C schon wegen der „Yaogan“-Bezeichnung unterstellen, die in China ein sicherer Hinweis auf eine  militärische  Verwendung ist. Startort war dieses Mal das zentralchinesische Raumfahrtzentrum Xichang. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt.

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Man muss sich wirklich fragen, was China mit der immensen Zahl von Erdbeobachtungssatelliten anstellt, die das Land seit Jahren startet. Es sind Jahr für Jahr mehrere Dutzend. Am 13. Oktober ging wieder ein Satellit dieser Kategorie in den Orbit. Er trägt die Bezeichnung Huanjing-2E (auch als S-SAR 01 bezeichnet), ist ein Radarbeobachter und soll für das Ministerium für Krisenmanagement eingesetzt werden. Der Start erfolgte vom nordchinesischen Raumfahrtzentrum in Taiyuan aus. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2C verwendet.

Weiterlesen: Radarbeobachter für China gestartet

Noch vor einigen Jahren war die Proton eine der am häufigsten weltweit eingesetzten Trägerraketen. Zehn oder mehr Starts pro Jahr waren die Regel. Aber in der Zwischenzeit ist es ziemlich ruhig geworden um diesen Träger. In den letzten Jahren, weil er nicht gerade durch Zuverlässigkeit glänzte (auf je 10 Flüge kam in etwa ein Fehlstart), zum anderen, weil er für eine Satellitenkategorie optimiert war, die heute immer weniger gestartet wird und nun kommt noch Russlands unseliger Überfall auf die Ukraine hinzu, der dem Land schlagartig alle  westlichen Kunden kostete. Unter anderem betraf das die europäische ExoMars-Mission mit dem Rosalind Franklin-Rover, der eigentlich im September mit einer Proton M zum Mars hätte starten sollen.

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