Weniger als zwei Tage nach dem vorausgegangenen Start eines Radar-Erdbeobachtungssatelliten startete China am 14. Oktober erneut eine Dreiergruppe von Raumfahrzeugen. Diesmal allerdings für einen militärischen Einsatzzweck. Den darf man bei Yaogan 36-02A, B und C schon wegen der „Yaogan“-Bezeichnung unterstellen, die in China ein sicherer Hinweis auf eine militärische Verwendung ist. Startort war dieses Mal das zentralchinesische Raumfahrtzentrum Xichang. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt.
Die Mission begann um 21:12 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 3 des Weltraumbahnhofs. Insgesamt vier Objekte – ein Adapter und die drei Satelliten - wurden kurz nach dem Start in einer Umlaufbahn von knapp 500 Kilometern Höhe und einer Bahnneigung zum Äquator von 35 Grad von der westlichen Weltraumüberwachung festgestellt.
Hersteller der drei Einheiten sind die DFH Satellite Company Ltd. (Yaogan 36-02 A und B) und die Shanghai Academy of Spaceflight Technology (Yaogan 36-02C). Bei den Raumfahrzeugen scheint es sich um ähnliche, wenn nicht sogar baugleiche, Einheiten zu handeln wie die insgesamt fünf Gruppen von Yaogan 35-Satelliten und die bislang einzelne Gruppe von Yaogan-36-Satelliten, die China innerhalb eines Zeitraums von nur einem Jahr gestartet hat. Es ist von keiner offiziellen Stelle bestätigt, wird aber vermutet, dass es sich bei der Yaogan 35 und 36-Serie um Funkaufklärer handelt. Alternative Annahmen gehen dahin, dass es sich bei den A- und B-Einheiten um optische Aufklärer und bei den C-Einheiten um Radarsatelliten handelt.
Die niedrige Inklination lässt darauf schließen, dass ihr spezieller Beobachtungsbereich die südchinesische See und die Formosastraße sind, die nur 180 Kilometer breite Meerenge, welche das chinesische Festland von Taiwan trennt.
Bild: Missionslogo. Quelle: CASC