Für eine aufstrebende Raumfahrtnation mit normalerweise mehr als einem halben Dutzend Starts jährlich ist der gegenwärtige Zustand ungewöhnlich. Indien brauchte bis zum November für die Durchführung des ersten Orbitalstarts des Jahres. Zurückzuführen ist dies auf die Auswirkungen der Covid 19-Krise, der zu einer monatelangen Schließung aller indischen Raumfahrteinrichtungen führte. Entsprechend lang ist nun die Warteliste an Satelliten. Die aktuelle Mission war ursprünglich schon für den Dezember 2019 geplant gewesen.


Eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 brachte um 0:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit den US-Navigationssatelliten GPS III-04 in den Transferorbit für eine halbsynchrone Erdumlaufbahn hoher Inklination. Die Mission hätte schon am 2. Oktober stattfinden sollen. Damals wurde aber nur zwei Sekunden vor dem Abheben der Startvorgang abgebrochen, weil ein Sensor irreguläre Werte beim Hochfahren der Gasgeneratoren erkannte. Die nachfolgende Untersuchung führte zu einem Austausch von zwei Triebwerken an der Rakete. Wie immer bei den GPS-Satelliten der dritten Generation erhielt auch diese Einheit einen Eigennamen. Dieses Mal war es „Sacagawea“, der Name einer Schoschoni, die als Kundschafterin für die Lewis- und Clarke Expedition im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts tätig war. Der Flug war die 20. SpaceX-Mission in diesem Jahr. Alle Missionen verliefen erfolgreich.




