Am 7. November brachte China erneut einen kommerziellen Kleinträger mit Feststoffantrieb auf den Markt: Die Ceres-1. Die Mission der von Galactic Energy entwickelten und gebauten Rakete verlief erfolgreich. Bei dem Einsatz wurde der Tianqi-11 Satellit (auch als Scorpio-1 bezeichnet) abgesetzt. Galactic Energy ist ein nur drei Jahre altes Startup mit einer Zahl von gerade einmal 100 Mitarbeitern.
Der Flug des von drei Feststoffstufen und einer flüssigkeitsbetriebenen Kickstufe angetriebenen Trägers begann um 8:12 Uhr mitteleuropäischer Zeit am nordchinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan. Der Satellit wurde auf einem polaren, sonnensynchronen Orbit in einer Höhe von etwa 500 Kilometern bei einer Bahnneigung von 97,4 Grad freigegeben.
Die Ceres-1 ist in der Lage, eine Nutzlast von etwa 350 Kilogramm in den niedrigen Erdorbit zu transportieren, oder etwa 230 Kilogramm auf eine sonnensynchrone Umlaufbahn zu bringen. Die Rakete ist beim Start etwa 30 Tonnen schwer, 19 Meter lang und weist einen Durchmesser von 1,4 Metern auf.
Bei Galactic Energy befindet sich noch eine zweite Rakete in Entwicklung, nämlich die wesentlich größere zweistufige Pallas-1, die ausschließlich mit flüssigen Treibstoffen betrieben wird.
Bei Tianqi-11 handelt es sich um einen etwa 50 Kilogramm schweren Relaysatelliten der von und für Guodian Gaoke gebaut wurde. Er ist Bestandteil der so genannten „Apokalypse-Konstellation“. Er führt Datensammlung von Sendern und Datenübertragung an Empfänger in unzugänglichen Gegenden durch, beispielsweise abgelegenen Inseln, im Urwald, in den Polargebieten oder auf hoher See. Dies sind häufig automatische Sende- und Empfangsstationen für Umweltschutz, Waldbewirtschaftung, Überwachung von Tierbeständen, Katastrophenmonitoring und ähnlichem. Für edukative Zwecke befindet sich auch eine kleine Kamera an Bord des Satelliten. Der bis dato letzte Tianqi-Satellit war am 25. Juli dieses Jahres gestartet worden.
Bild: Das Startlogo der Mission; Credit: Galactic Energy