Nach einer Pause von fast sechs Jahren brachte Russland am 25. Oktober wieder einen Navigationssatelliten der Glonass K-Reihe in den Orbit. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Sojus 2.1b „Fregat“ eingesetzt. Startort war das nordrussische Raumfahrtzentrum in Plessezk. Nach dem erfolgreichen Start erhält das Raumfahrzeug die militärische Bezeichnung Kosmos 2547.
Das Raumfahrzeug mit der Bezeichnung Glonass-K Nr. 15L verließ die Startanlage 43 in Plessezk um 22:09 Uhr Moskauer Zeit, entsprechend 21:09 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Dabei waren drei Brennmanöver der Fregat benötigt, um die endgültige Umlaufbahn zu erzielen. Die erste Zündung erfolgte, um die Orbitaleinheit bestehend aus Fregat und Satellit in einen niedrigen Parkorbit zu bringen. Dann erfolgte eine knapp 30minütige Freiflugphase, an deren Ende die Fregat erneut für neuneinhalb Minuten zündete, um eine elliptische Bahn mit einem Apogäum von 19.100 zu erreichen. In den darauf folgenden zweieinhalb Stunden stieg die Orbitaleinheit auf den Scheitelpunkt der Bahnellipse und führte dort ein drittes Brennmanöver von knapp viereinhalb Minuten Dauer durch. Damit war die Bahn zu zirkularisiert. 30 Sekunden danach gab die Fregat den Satelliten ab. Die Bahnneigung zum Äquator betrug 64,8 Grad.
Hergestellt werden die Glonass-K bei ISS Reschetnew in Schelesnogorsk. Sie basieren auf der Express 1000K-Plattform. Die Glonass-K Satelliten waren eigentlich als Nachfolger der Glonass-M Reihe vorgesehen, aber Schwierigkeiten bei der Zulieferung elektronischer Komponenten aus dem westlichen Ausland verzögerten das Vorhaben immer weiter. Eine erste Reihe von drei Satelliten, noch mit europäischer Avionik ausgestattet, konnte in den Jahren 2011 bis 2014 gestartet werden. Die Lieferungen der westlichen Komponenten wurden aber in der Folge der Besetzung der Ukraine eingestellt. Daraufhin sah sich Russland gezwungen, diese Bauteile selbst zu entwickeln, was letztendlich zur mehrjährigen Verzögerung führte.
Die Glonass-Konstellation verfügt derzeit über 24 aktive Satelliten. Mit der neuen Einheit sind es 25. Bei drei weiteren Satelliten ist der Status etwas unklar. Möglicherweise sind sie nur teilweise funktionsfähig, möglicherweise werden sie auch für Tests verwendet.
Bild: Start von Glonass-K Nr. 15L; Credit: Roskosmos