Bei der sechsten Mission des Jahres, am 20. November, erzielte Rocket Lab nicht nur einen erfolgreichen Start sondern auch einen wesentlichen Schritt in Richtung Wiederverwendung der ersten Stufe ihres Trägers. Nachdem in einer Höhe von etwa 75 Kilometern Höhe, bei einer Geschwindigkeit von etwa 8.200 Kilometern pro Stunde die Stufentrennung erfolgt war, kehrte die erste Stufe in einer gesteuerten ballistischen Kurve wieder zur Erde zurück und landete schließlich sanft an einem Fallschirm im Wasser. Der Boosters  ging etwa 550 Kilometer vom Startgelände entfernt nieder und wurde von einem Bergungsschiff aus dem Meer gefischt.

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Dieser Fehlschlag war komplett unnötig und wirft ein schlechtes Licht auf Europas Raumfahrt. Die Vega, ein weitgehend von italienischen ESA-Mitteln finanzierter und von Avio gebauter Feststoffträger für das Nutzlastsegment der unteren Mittelklasse versagte am 16. November innerhalb von nur drei Flügen zum zweiten Mal. Die beiden Satelliten an Bord, der spanische SEOSAT-Ingenio und der französische TARANIS, wurden dabei zerstört.

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Die United Launch Alliance (ULA) brachte am 13. November mit einer Trägerrakete des Typs Atlas 5 einen Aufklärungssatelliten des National Reconnaissance Office (NRO) auf eine Umlaufbahn hoher Inklination. Der Einsatz war gleichzeitig ein wichtiger Meilenstein für die Flugerprobung der zukünftigen Vulcan-Rakete der ULA, denn als Booster wurden erstmals Treibsätze des Typs GEM-63XL verwendet. Das ist derselbe Typ von Feststoff-Zusatzraketen welche auch die neue Vulcan-Rakete einsetzen wird.

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Mit dem Start der SpaceX Crew 1-Mission am 16. November begann der operationelle kommerzielle Crew-Transport zur Internationalen Raumstation. Im Mai hatte bereits ein ebenfalls bemannter Testflug stattgefunden, die Mission SpaceX Demo-2. Damals waren die Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken an Bord des Crew Dragon gewesen. Dieses Mal ist es eine reguläre vierköpfige Rotationscrew, die zur Internationalen Raumstation fliegt. Die wird dann nach dem Andocken an der ISS, zum ersten Mal in ihrer 20jährigen Geschichte, den von Anfang an geplanten Stammbesatzungsbestand von sieben Personen aufweisen.

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