China brachte am 23. Juli eine sehr ambitionierte interplanetare Raumflugmission auf den Weg zum Roten Planeten. Es ist die erste eigenständige Mission Chinas zum Mars. Der Name des Raumfahrzeugs ist Tianwen-1 und entspricht der Vorliebe Chinas, Raumfahrzeugen eine poetische Benennung zu geben. Der Begriff bedeutet „Fragen an den Himmel“ und stammt aus einem Gedicht des altchinesischen Poeten Qu Yuan, in dem er eine Reihe von Fragen über den Himmel, die Sterne und andere Naturphänomene stellt. Tianwen-1 ist die zweite von drei Raumsonden, die in diesen Tagen zum Mars gestartet werden. Vor vier Tagen brachten die Vereinigten Arabischen Emirate bereits den Orbiter „Al Almal“ auf die Transferbahn und in einer Woche soll der US-Rover Perseverance folgen.
SpaceX brachte am 20. Juli im Auftrag von Lockheed Martin den militärischen Kommunikationssatelliten ANASIS-II (für: Army/Navy/Air Force Satellite Information System 2) in eine geostationäre Transferbahn. Lockheed hatte den Satelliten im Rahmen eines militärischen Kompensationsgeschäftes bei Airbus in Toulouse für das südkoreanische Militär bestellt und den gesamten Vorgang auch organisatorisch abgewickelt. Neben diesem verwickelten wirtschaftlichen Geschäft brachte die ANASIS-II Mission eine ganze Reihe raumfahrttechnischer Erstleistungen mit sich.




Beim zweiten Orbitalstart innerhalb von nur drei Tagen brachte China am 5. Juli einen klassifizierten Satelliten mit der Bezeichnung Shiyan 6-02 in eine Erdumlaufbahn. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D verwendet. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan. Es war der 338. Einsatz einer Rakete der Langer Marsch-Reihe und der bereits 17. Orbitalstart Chinas in diesem Jahr.
