Am 7. September brachte eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 4C den zweiten Erdbeobachtungssatelliten der Gaofen 5-Serie in einen polaren sonnensynchronen Erdorbit. Die Gaofen-Satelliten sind Bestandteil des chinesischen CHEOS-Programms, das in etwa mit dem europäischen Kopernikus-Programm vergleichbar ist. Die erste Gaofen 5-Einheit war im Mai 2018 in den Orbit transportiert worden.

Die Startmission begann um 5:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Komplex 9 des nordchinesischen Weltraumbahnhofs Taiyuan. Etwa 50 Minuten nach dem Liftoff erreichte die dritte Stufe des Trägers ihre Zielbahn und gab den Satelliten frei. Der Absetzorbit war fast exakt kreisförmig in einer Höhe von 685 Kilometern, bei einer Bahnneigung von 98,28 Grad zum Äquator.

Gaofen 5-02 ist ein recht komplexes Vehikel, das auf Basis der SAST5000-Plattform entstanden ist. Er trägt insgesamt sieben Instrumente und kann mit seiner Hyperspektralkamera und den Multispektralsensoren den Wellenbereich vom Infraroten bis in den Ultraviolettbereich hinein beobachten und zusätzlich auf 15 Kanälen atmosphärische Daten messen. Er soll damit Aufschlüsse über die Umwelteinflüsse menschlichen Handelns geben, Wasser- und Luftqualität messen und Veränderungen in der Beschaffenheit der Atmosphäre feststellen.

Seine Beobachtungen wird dieser Umweltbeobachtungssatellit in einer durchschnittlichen Bahnhöhe von 705 Kilometern durchführen.

Das Gewicht des Raumfahrzeugs ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass die Langer Marsch 4C maximal 2.800 Kilogramm Nutzlast auf eine polare, sonnensynchrone Bahn bringen kann. Es war bereits der 10. Einsatz einer Rakete der Langer Marsch 4-Serie in diesem Jahr.

Insgesamt wurden bisher seit April 2013 schon 22 Gaofen-Satelliten aller Kategorien gestartet. Der bislang letzte war Gaofen 12 im März dieses Jahres.

Bild: Missionslogo Gaofen 5-02; Quelle CAST/SAST