China brachte am 9. September den Kommunikationssatelliten ChinaSat 9B in den Orbit. Startort war der zentralchinesische Weltraumbahnhof in Xichang. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 3B/G2 verwendet. ChinaSat 9B ist der Ersatzsatellit für ChinaSat 9A, der 2017 von einer Trägerrakete gleichen Typs auf eine zu niedrige Umlaufbahn befördert worden war. In der Folge hatte das Raumfahrzeug zwar seine vorgesehene Umlaufbahn noch mit Hilfe der Bordtriebwerke erreicht, dabei aber so viel Treibstoff verbraucht, dass seine nutzbare Lebensdauer nur dreieinhalb der geplanten 15 Jahre betrug.
Die Startmission begann um 13:50 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 2 des Raumfahrtzentrums. Etwa 25 Minuten nach dem Liftoff gab die dritte Stufe der Trägerrakete den Satelliten frei. Das Perigäum der Absetzbahn lag bei 209 Kilometern, das Apogäum bei 35.790 Kilometern und die Bahnneigung zum Äquator betrug 24,56 Grad. Es war der 33. chinesische Orbitalstart des Jahres und die zehnte Mission, die von Xichang aus ihren Anfang nahm.
Der neue Satellit, wie bereits sein Vorgänger, wurden von der China Aerospace Science and Technology (oder kurz: CAST) entwickelt und gebaut. Betreiben wird ihn die China Satcom. Dieses Unternehmen hat derzeit 15 Satelliten unter ihren Fittichen.
Die Satelliten der ChinaSat 9-Reihe basieren auf der DFH-4E Plattform und sind mit Ku-Band Transpondern ausgerüstet. Mit diesem Satelliten sollen die olympischen Winterspiele in Peking im kommenden Jahr in 8K-Qualität (UHD-2) in alle Welt übertragen werden. Das „E“ in der Plattformbezeichnung deutet daraufhin, dass das Raumfahrzeug neben chemischen Raketenmotoren für die Bahnanpassung auch elektrische Triebwerke für die Lageregelung einsetzt. Das Startgewicht des Satelliten dürfte etwa 5.500 Kilogramm betragen.
Bild: Start der Langer Marsch 3B/G2 mit ChinaSat 9B; Quelle: CASC