Am 23. August scheiterte Nordkorea erneut bei dem Versuch, einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu transportieren. Es war zwar erst der zweite Start der Chŏllima-1-Rakete, aber auch mit früheren Raketentypen war Nordkorea bislang wenig erfolgreich. Es wird berichtet – doch das ist sehr inoffiziell – dass während des Betriebes der dritten Stufe des Trägers unbeabsichtigt das Flugabbruchsystem aktiviert worden sei. Ein militärischer Aufklärungssatellit mit der Bezeichnung Malligyong-1 Nr. 2 ging dabei verloren. Es gab keinerlei Bilder von diesem Start.
Verantwortlich für die Mission zeichnet die nationale nordkoreanische Raumfahrtbehörde, die sich als NADA (National Aerospace Development Organisation) bezeichnet. Über die beabsichtigten Bahnparameter wurde nicht mehr bekannt gegeben, als dass ein „niedriger Erdorbit“ angesteuert werden sollte. Aus den in den NOTAMs ausgewiesenen Drop-Zones kann ein polarer, sonnensynchroner Orbit vermutet werden.
Der genaue Zeitpunkt des Liftoffs ist nicht bekannt, doch dürfte der Start gegen 20:50 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgt sein. Die Mission begann am Satellitenstartzentrum Sohae. Ein erster Startversuch einer Chŏllima 1-Rakete, mit Malligyong-1 Nr. 1 an Bord, erfolgte bereits am 30. Mai dieses Jahres.
Die Chŏllima-1 basiert auf Nordkoreas Interkontinentalrakete Hwasong-17. Sie ist angeblich in der Lage, eine Nutzlast von etwa 300 Kilogramm in eine niedrige Erdumlaufbahn zu bringen. Damit entspräche sie leistungsmäßig dem westlichen Mikro-Launcher Electron von Rocket Lab.
Nordkorea kündigte an, im Oktober einen neuen Startversuch zu unternehmen.
Bild: Es gibt keine Fotos vom aktuellen Start. Deshalb müssen wir uns hier mit einem Bild vom Start am 30. Mai behelfen. Quelle: NADA