Rocket Lab brachte am 18. Juli mit einem Träger des Typs Electron insgesamt sieben Kleinsatelliten in den Orbit. Die Rakete ist damit 39-mal geflogen, was einer Zuverlässigkeitsquote von 92 Prozent entspricht. Der aktuelle Einsatz lief unter dem Slogan „Baby come back“, ein Hinweis darauf, dass wieder einmal die Bergung der ersten Stufe nach einem Einsatz versucht wurde. Die Mission war der siebte Einsatz einer Electron im laufenden Jahr.
Bei den Nutzlasten handelt es sich um den 30 Kilogramm schweren kanadischen Telesat LEO 3, einen Technologiedemonstrator, um zwei Einheiten der Lemur 2-Serie von Spire Global (dies sind jeweils 3Unit-Cubesats) und um vier Starling-Cubesats (jeweils 6Unit-Cubesats) der NASA, bei denen es sich um Demonstratoren für Schwarmtechnologie handelt. Die Starlings hätten eigentlich mit der Alpha von Firefly gestartet werden sollen, aber deren Entwicklungsprogramm verzögert sich, und so wurde der Startdienstleister kurzfristig gewechselt. Die kombinierte Startmasse aller Satelliten betrug etwa 100 Kilogramm.
Die Mission begann um 3:27 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 1B des Unternehmens auf der Halbinsel Mahia in Neuseeland. Die Stufentrennung erfolgt zwei Minuten 27 Sekunden nach dem Liftoff. Acht Minuten und 59 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe erreichte die zweite Stufe mit der Orbitaleinheit, bestehend aus der Curie-Kickstufe und den sieben Satelliten einen Übergangsorbit. Zehn Sekunden später trennte sich die Orbitaleinheit von der zweiten Stufe. Danach erfolgte eine Driftphase bis zum Erreichen des Apogäums der Flugbahn, wo die Curie-Stufe 46 Minuten und 27 Sekunden nach dem Liftoff für eine Brenndauer von zwei Minuten und zwölf Sekunden erneut zündete. Danach wurden über einen Zeitraum von mehreren Minuten sechs der sieben Kleinraumfahrzeuge freigegeben, der letzte der beiden Lemur-Satelliten 51 Minuten und 44 Sekunden in der Mission. Ihre Bahnparameter wiesen ein Perigäum von etwa 570 Kilometern, ein Apogäum von etwa 585 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 99,45 Grad auf.
Gut drei Minuten später zündete die Curie-Kickstufe erneut für 90 Sekunden und nach einer Stunde 44 Minuten und 13 Sekunden in der Mission schließlich noch für ein drittes Mal, diesmal für eine Minute und 25 Sekunden. 35 Sekunden nach dem dritten Brennschluss wurde auch Telesat LEO 3 abgesetzt. Seine Bahnparameter lagen bei einem Perigäum von 990 Kilometer und einem Apogäum von 1.020 Kilometern, bei einer ähnlichen Bahnneigung wie bei den anderen Satelliten.
In der Zwischenzeit folgte die erste Stufe nach dem Absetzen der zweiten Antriebseinheit passiv ihrer parabolischen Flugbahn und führte einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre durch. Sieben Minuten und 23 Sekunden in der Mission wurde der Pilotschirm ausgeworfen, 50 Sekunden später der Hauptfallschirm. 16 Minuten nach dem Liftoff landete die erste Stufe im Wasser durch und wurde von einem Bergungsschiff aufgenommen. Frühere Versuche, die Erststufe mit dem Hubschrauber in der Luft einzufangen wurden als technisch zu aufwendig befunden und in der Zwischenzeit wieder beendet.
Bild: Missionslogo mit Missionsslogan. Quelle: Rocket Lab