SpaceX brachte am 1. April die Transporter 4-Mission auf den Weg in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Normalerweise sind die Einsätze dieses Typs dem Start von Kleinsatelliten gewidmet. Für 39 Raumfahrzeuge an Bord der Rakete galt das auch, aber eine der Nutzlasten war so bemessen, dass sie normalerweise nicht unter die Kriterien des Transporter-Programms von SpaceX fällt. Es war der zwölfte Start von SpaceX in diesem Jahr und der 146. Einsatz einer Falcon 9 insgesamt.

Der Start erfolgte trotz grenzwertigen Wetters pünktlich um 18:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Fast auf die Sekunde genau zehn Minuten nach dem Liftoff war eine Umlaufbahn in einer Höhe von 650 Kilometern bei einer Bahnneigung von 97,4 Grad erreicht. Dann gab die zweite Stufe die ersten drei Nutzlasten frei. Elf Minuten später zündete die zweite Stufe erneut und dann noch einmal 40 Minuten später ein drittes Mal. Danach war ein Orbit mit einem Perigäum von 490 Kilometern, einem Apogäum von 510 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,4 Grad erzielt. Eine Stunde und 14 Minuten nach dem Liftoff begann die Freigabesequenz der restlichen 37 Satelliten, die insgesamt zwölf Minuten dauerte.

Bei den Transporter-Missionen handelt es sich um so genannte Rideshare-Flüge. Dabei teilen sich viele Satellitenbetreiber eine einzelne Trägerrakete und können so ihre Nutzlasten zu günstigen Preisen in die Erdumlaufbahn bringen. Unter der Bedingung allerdings, dass am Ende alle Satelliten fast auf derselben Umlaufbahn abgesetzt werden.

Der für diesen Flug verwendete Booster war die Erststufe 1061, die damit zu ihrer siebten Mission startete. Mit dieser Einheit wurden auch bereits drei Flüge zur ISS durchgeführt, davon zwei bemannte Missionen. Wie bei zunehmend mehr Falcon 9-Einsätzen wurde auch bei der Vorbereitung auf diese Mission auf einen statischen Brennlauf verzichtet.

Nach dem dieses Mal mit dem deutschen Erdbeobachtungssatelliten EnMap eine relativ schwere Nutzlast mit an Bord war, konnten nicht so viele Satelliten mitgeführt werden, wie sonst bei Rideshare-Missionen üblich. Die höchste Zahl von Satelliten, die SpaceX im Rahmen dieses Programms bislang bei einem einzelnen Flug gestartet hat, waren bei der Transporter-Mission 1 143 Kleinsatelliten.

Die Startkosten in diesem Programm sind unschlagbar günstig. Der Transport einer Nutzlast von 200 Kilogramm Gewicht kostet hier nur 1,1 Millionen Dollar.

Nach dem Absetzen der zweiten Stufe landete Booster 1061 etwa zehn Minuten nach dem Liftoff auf dem unbemannten Bergungsschiff „Just Read The Instructions“ 532 Kilometer südöstlich von Cape Canaveral in der Karibik. Es war die 112. weiche Landung eines Boosters insgesamt und die 38. Erfolgreiche Bergung in ununterbrochener Reihenfolge.

In diesem Jahr sind noch zwei bis drei weitere Transporter-Missionen geplant.

Folgende Nutzlasten wurden mit der Transporter 4-Mission in den Orbit befördert:

  • EnMAP (für: Environmental Mapping and Analysis Program). Ein 980 Kilogramm schwerer Hyperspektralsatellit den OHB für die deutsche Raumfahrtbehörde DLR entwickelt und gebaut hat.
  • 4 x ÑuSat Mark IV und 1 x ÑuSat Mark V von und für Satellogic. Erdbeobachtungssatelliten für die 27 Einheiten starke argentinische ÑuSat-Konstellation. Gebaut von Satellogic, jeweils etwa 40 Kilogramm schwer.
  • D-Orbit ION Satellite Carrier Vehicle (SCV) 005 “Almighty Alexius”. Ein Cubesat-Dispenser von ION-SCV. Auf ihm werden acht Nutzlasten transportiert, nämlich:
  • 4 x Kleo Cubesats für Luxemburg von Kleo Space. Jeweils 6Unit Cubesats von je etwa 10 Kilogramm Gewicht.
  • 3 x Cubesats + 2 Subsatelliten der Universität von Chile (Plantsat 3UCubesat, SUCHAI 2 und 3 jeweiles 3UCubesats, SUCHAI 3 zwei Subsatelliten).
  • Und eine passive Nutzlast (verbleibt auf dem Dispenser), nämlich Upmosphere von Spacelust.
  • MP42 von Nano Avionics (Litauen) für OQ Technology.
  • ARCSAT für das NDRE (Norwegian Defence Research Establishment), ein 6UnitCubesat von 10 Kilogramm Gewicht.
  • LEO-1 für Omnispace (USA) von Thales Alenia Space.
  • BRO-7 von und für Unseenlabs.
  • Link Tower 1 (Lynk-05), 60 Kilogramm schwer, für Lynk Global.
  • Hawk 4A, 4B und 4C für Hawkeye360.
  • GNOMES-3 (für: GNSS Navigation and Occlusion Measurement Satellites). 40 Kilogramm schwer für PlanetiQ.
  • Albania 1.
  • AlphaCrux der Universität von Brasilien.
  • CZE-BDSat aus Tschechien, ein Technologiedemonstrator.
  • Pixxel TD-2 aus Indien, Erdbeobachtung.
  • 12 x Spacebee von und für Swarm Technologies, Kommunikation.

Bild: Blick unter die Nutzlastverkleidung auf die übereinandergestapelten Satelliten. Quelle: SpaceX