Die US-Raumfahrtlegende Peggy Whitson startete am 25. Juni zu ihrem fünften Raumflug. Allerdings nicht im Auftrag ihres früheren Arbeitgebers, der NASA, sondern für Axiom Space, bei dem sie nach ihrer aktiven Zeit bei der US-Raumfahrtbehörde angeheuert hatte. Axiom Space steuert die ISS mit Erlaubnis der NASA mit „privaten“ Raumfahrern an. Bedingung der Raumfahrtbehörde für die Axiom-Missionen (von denen es zuvor bereits drei gab) ist, dass die „Privatraumfahrer“ von einem erfahrenen Ex-Astronauten der NASA begleitet und betreut werden. In dem Fall also von Peggy Whitson, die schon zweimal Kommandantin der ISS war und eine ganze Reihe von Raumfahrt-Rekorden hält. Sie war schon vor dieser, ihrer fünften Mission, 675 Tage im Weltraum.
Sie wird aber nicht von „blutigen Amateuren“ begleitet, sondern von drei Männern, die durchaus über Expertise, viel Training und Erfahrung verfügen, allerdings zuvor noch keinen Flug in den Orbit unternommen haben. Als Pilot des Crew Dragon fungiert Shubhanshu Shukla, ein indischer Testpilot der sich bei der ISRO auf einen Einsatz mit dem bemannten indischen Gangayaan-Raumfahrzeug vorbereitet, und für den der Axiom-Einsatz quasi dazu dient, sich diesbezüglich auf die Weltraumumgebung vorzubereiten. Als Missionsspezialist fungiert der polnische ESA-Astronaut Sławosz Uznański-Wiśniewski. Allerdings nicht im Auftrag der ESA aber mit deren Unterstützung. Sein Flug wird vom polnischen Staat aufgrund einer Vereinbarung mit der ESA bezahlt. Als dritter Weltraumneuling ist der Ungar Tibor Kapu an Bord. Er wurde aus 240 Bewerbern über ein Programm mit der Bezeichnung HUNOR (Hungarian to Orbit) ausgewählt, bei dem 44 Jahre nach dem Flug des bislang ersten und einzigen ungarischen Astronauten (das war seinerzeit Bartalan Farkasz) nun ein zweiter Ungar ins All aufbricht.
Die Mission begann um 8:31 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 39A des Kennedy-Raumfahrtzentrums. Knapp neun Minuten nach dem Liftoff trennte sich der Crew Dragon von der zweiten Stufe der Falcon 9, und 28 Stunden später legte das Raumschiff (das Peggy Whitson auf den Namen Grace getauft hatte) an der ISS an.
Für den Einsatz verwendete SpaceX den Booster 1094, der damit seine zweite Mission absolvierte. Nach dem Absetzen der Orbitaleinheit, bestehend aus der zweiten Stufe und dem Crew Dragon, landete er in der Landing Zone 1 der Cape Canaveral Space Force Station.
Nach diesem Einsatz sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:
- USA: 83 (davon SpaceX: 78). 1 Fehlschlag (Alpha)
- China: 36, davon 1 Fehlschlag
- Neuseeland: 8
- Russland: 7
- Europa: 2
- Indien: 2, davon 1 Fehlschlag (PSLV XL)
- Japan: 1
- Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag (Spectrum)
Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:
- Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 55 (40/15)
- Vandenberg Space Force Base: 28
- Jiuquan: 13
- Xichang: 10
- Mahia: 8
- Wenchang: 5 (institutionell 4/kommerziell 1)
- Taiyuan: 5
- Plessezk: 5
- Baikonur: 2
- Guyana Space Centre: 2
- Satish Dhawan: 2
- Dongfanghang Tiangang (auch: Oriental Spaceport Launch Ship): 2
- Tanegashima: 1
- Andøya: 1
Bild: Start-Emblem. Quelle: SpaceX