Eine Kuaizhou-1A-Trägerrakete des privaten chinesischen Startdienstleisters ExPace erlitt am 15. Dezember einen Fehlschlag. Dabei gingen die beiden Satelliten GeeSat 1A und 1B verloren. Es war die 51. chinesische Orbitalmission in diesem Jahr, insgesamt der 16 Flug einer ExPace-Rakete und bereits der dritte, der als Fehlschlag endete. Ein zweiter Start mit einer Kuaizhou-1A war für den 17. Dezember geplant. Dieser Einsatz wird sich nun mit einiger Sicherheit verzögern, bis die Fehleranalyse abgeschlossen ist.
Die Mission begann um 3:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 95 des nordchinesischen Weltraumzentrum Jiuquan. Der Flug sollte wahrscheinlich auf eine niedrige Erdumlaufbahn mit einer Inklination von etwa 50 Grad führen. Doch dazu kam es nicht. Inzwischen wurden auch Trümmer der Rakete und der Satelliten gefunden, und zwar etwa 800 Kilometer vom Startort entfernt. Dies deutet darauf hin, dass der Fehler am Ende der Brennphase der zweiten oder zu Beginn der Brennzeit der dritten Stufe aufgetreten ist. Möglicherweise auch bei der Stufentrennung.
Die beiden jeweils 130 Kilogramm schweren Satelliten wären die ersten beiden Einheiten einer neuen Cloud-Plattform zur Unterstützung autonomen Fahrens gewesen.
Drei Fehlstarts innerhalb von nur eineinhalb Jahren (die beiden vorausgegangenen Fehlschläge datieren auf den Juli und September vorigen Jahres) könnten im heiß umkämpften chinesischen Markt für Kleinträger von einiger negativer Bedeutung sein. Allerdings ist ExPace ein Tochterunternehmen von CASC (der China Aerospace Science and Technology Corporation), einem staatlichen Unternehmen, und die tiefen Taschen der Muttergesellschaft dürften die aus dem erneuten Fehlschlag entstehenden wirtschaftlichen Verluste wahrscheinlich kompensieren.
Bild: Modell eines GeeSat. Quelle: GeeSpace via Closure to Space.