Die Mission Starlink 4-4 am 18. Dezember brachte SpaceX wieder eine ganze Reihe neuer Rekorde ein. Zunächst war es der 33. Start, der einer Starlink-Mission gewidmet war. Dabei wurden 52 neue Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. Damit liegt die Zahl an Startlink-Satelliten, die seit Mai 2019 gestartet wurden bei 1.944. Damit ist gleichzeitig, nun mit Mission 132, weltweit die höchste Anzahl von Starts innerhalb eines Jahres in den letzten 50 Jahren absolviert worden. Nur 1971 und 1967 gab es noch mehr jährliche Orbitalstarts.
Erstmals in der Geschichte von SpaceX sind derzeit alle drei Bergungsschiffe gleichzeitig unterwegs, denn innerhalb von nur vier Tagen müssen drei landende Erstufen aufgenommen werden. Die für die aktuelle Mission vom 18. Dezember eingesetzte Boosterstufe ist die Einheit 1051. Die wurde in den vergangenen Jahren bereits zehn Mal an allen drei Startplätzen von SpaceX verwendet. Auch dieses Mal gab es einen erfolgreichen Einsatz der Stufe. Knapp neun Minuten nach dem Verlassen der Startrampe, und nach dem erfolgreichen Absetzen der zweiten Stufe mit den Satelliten, setzte sie auf dem unbemannten Bergungsschiff „Of course I still love you“ auf. Es war dies die 98. erfolgreiche Landung einer Falcon 9-Erststufe.
Mit dem Einsatz von Booster 1051 wurde erstmals eine Falcon 9-Erststufe zum elften Mal wiederverwendet. Damit übertraf SpaceX sein erklärtes Ziel, diese Erststufen für mindestens zehn Starts auszulegen. Auch von der Gesamtzahl der Starts pro Jahr übertraf SpaceX seine eigene bisherige Rekordmarke. Die lag bei 26 Missionen (im Jahre 2020). Der aktuelle Flug war bereits der 29. Einsatz des laufenden Jahres.
Die Mission war der dritte Starlink-Flug, der in eine Inklination von 53,2 Grad führte. Warum dieser Flug von Vandenberg aus durchgeführt wurde, obwohl diese Bahnneigung doch auch von Cape Canaveral aus bequem erreichbar ist, blieb unbekannt. Ein wenig verwirrend ist auch, dass die Flüge nicht in numerischer Folge durchgeführt werden. Die Mission 4-2 ist noch ausständig.
SpaceX will insgesamt vier so genannte „Hüllen“ (Shells) befüllen, in denen sich die Satelliten auf Inklinationen von 53 Grad, 53,2 Grad, 70 Grad und 97,6 Grad bewegen. Hülle eins, auf 53 Grad, ist inzwischen vollständig befüllt. Für Hülle 4 war es der vierte Einsatz, demzufolge bekam die Mission auch die Bezeichnung Starlink 4-4. Alle Satelliten der Hülle 4 verfügen über „Interlink“-Fähigkeit. Das heißt, sie können sich miteinander vernetzen und sind nicht auf Bodenstationen als Relay angewiesen. Hülle 4 soll, wie Hülle 1, ebenfalls mit 1.584 Einheiten bestückt werden.
Bild: Start der Falcon 9 zur Mission Startlink 4-4. Quelle: Vandenberg Space Force Base