Eine weitgehend feststoffbetriebene europäische Trägerrakete des Typs Vega brachte am 16. November bei der Mission VV20 (für: Vega vol 20) drei Aufklärungssatelliten für die französischen Streitkräfte in eine niedrige Erdumlaufbahn. Die drei Einheiten tragen die Bezeichnung CÉRÉS 1, 2 und 3. Die Abkürzung steht für „CapacitÉ de Renseignement Électromagnétique Spatiale“.
Die Mission begann, wie immer bei europäischen Raumfahrtvorhaben, am Guyana Space Center in Kourou. Der Flug war der 20. Einsatz einer Vega und der dritte dieser Rakete im laufenden Jahr. 18 dieser 20 Missionen verliefen erfolgreich, die Flüge VV15 und VV17 scheiterten.
Die Mission begann an der ELV-Startanlage des Zentrums um 10:27 Uhr Ortszeit, entsprechend 6:27 Uhr Ortszeit in Kourou. Die drei feststoffbetriebenen ersten Stufen brachten die Orbitaleinheit, bestehend aus der flüssigkeitsbetriebenen AVUM-Oberstufe und den drei Satelliten, zunächst auf eine orbitnahe Suborbitalbahn. Danach zündete die AVUM und beförderte sich mit den Raumfahrzeugen auf eine elliptische Umlaufbahn und wurde dann zunächst stillgelegt, bis sie das Apogäum der Aufstiegsbahn erreicht hatte. Das war 53 Minuten und 29 Sekunden nach dem Liftoff der Fall.
Dann erfolgte ein weiteres Brennmanöver, das den Orbit in einer Höhe von 670 Kilometern zirkularisierte. 56 Minuten und 44 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe gab die Oberstufe die drei Satelliten frei.
Bei CERÉS handelt es sich um eine Gruppe von in Formation fliegenden Satelliten für die die elektronische Aufklärung. Ihre Aufgabe ist es militärische Radarstellungen und Funkquellen zu lokalisieren. Die drei Einheiten wurden von Airbus gebaut. Jeder der Satelliten wog beim Start 446 Kilogramm. Es ist die erste Mission dieser Art in Europa. Die USA, China und Russland starten jedoch solche Missionen seit vielen Jahren routinemäßig.
Bild: Start der Vega zur Mission VV20. Quelle: Arianespace