Das neuseeländische (aber in den USA registrierte) Unternehmen Rocket Lab führte am 18. November nach einer mehrmonatigen Flugpause wieder einen Start durch. Dabei wurden mit einer Rakete des Typs Electron zwei Black Sky Satelliten der gleichnamigen Erdbeobachtungsfirma in einer niedrigen Erdumlaufbahn abgesetzt. Wie immer bei Rocket Lab bekam auch diese Mission einen eigenen Slogan. Dieses Mal lautete er: „Love at First Insight“.
Der Start erfolgte um 2:38 Uhr mitteleuropäischer Zeit (14:38 Uhr lokaler Ortszeit) am privaten kleinen Raumflughafen von Rocket Lab auf der neuseeländischen Halbinsel Mahia. Zehn Minuten und 14 Sekunden nach dem Liftoff war ein elliptischer Übergangsorbit erreicht und die Curie-Kickstufe mit den beiden Satelliten trennte sich von der zweiten Stufe des Trägers. 51 Minuten und 40 Sekunden nach Beginn der Mission zündete die Kickstufe für 94 Sekunden und sorgte damit dafür, dass die Satelliten wurden auf einer Umlaufbahn in 430 Kilometern Höhe bei einer Bahnneigung von 42 Grad zum Äquator abgesetzt werden konnten.
Ein sekundäres Missionsziel war die weiche Landung der ersten Stufe im Wasser, als Übung und Vorbereitung auf die zukünftige Wiederverwendbarkeit dieser Antriebseinheit. Es war das insgesamt dritte Experiment des Unternehmens in dieser Richtung. Dieses Mal beobachtete ein Helikopter die Landung des am Fallschirm niedersinkenden Boosters im Wasser. Sie erfolgte 19 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe, 370 Kilometer von der Startstelle entfernt. Dort wurde die Stufe vom Bergungsschiff „Seaworker“ aufgenommen.
Bei späteren Flügen soll der Hubschrauber die Boosterstufe in der Luft abfangen und an den Haken nehmen. Zunächst, solange die Phase der Bergung aus dem Wasser andauert, werden nur einzelne Komponenten des Boosters wiederverwendet. Bei späteren Einsätzen soll dann die ganze Stufe überholt werden und erneut fliegen.
Bei dieser Mission wurden der achte und neunte der jeweils 44 Kilogramm schweren Black Sky - Erdbeobachtungssatelliten in den Orbit gebracht. Rocket Lab hat eine Vereinbarung mit dem Unternehmen für vier Starts mit je zwei Satelliten und zusätzlich eine Option für zwei weitere Flüge. Um jeweils zwei dieser Satelliten starten zu können, hat Rocket Lab die Nutzlastverkleidung ihres Elektron-Trägers um 60 Zentimeter verlängern müssen.
Bild: Startlogo. Quelle: Rocket Lab