China brachte am 2. Juni einen geostationären Wettersatelliten in den Orbit. Startort war das zentralchinesische Raumfahrtzentrum Xichang. Das Raumfahrzeug trägt den Namen Fengyun 4B. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 3B/G3 eingesetzt. Fengyun-Satelliten (der Name bedeutet: Wind und Wolken) sind Wettersatelliten, die sowohl auf polaren Bahnen (Fengyun 1 und 3-Serie) im niedrigen Erdorbit als auch auf geostationären Bahnen (Fengyun 2 und 4-Serie) stationiert werden.

Die Startmission begann um 18:17 Uhr am Startkomplex 2 des Weltraumbahnhofs. Etwa 35 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe wurde der Satellit auf einer Transferbahn mit einem Perigäum von 197 Kilometern, einem Apogäum von 35.800 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 28,5 Grad freigegeben. Von dort wird er sich mit seinen Bordtriebwerken auf den endgültigen geostationären Orbit begeben.

Die Fengyun-Satellitenserie erregte internationales Aufsehen, als das chinesische Militär im Januar 2007 Fengyun  1C mit einer Antisatelliten-Rakete im Orbit abschoss, und dabei ausgerechnet auf den ohnehin schon dicht belegten polaren Umlaufbahnen einen riesige Trümmerwolke erzeugte, die seither andere Satelliten gefährdet. 2.841 Trümmerteile dieses Satelliten sind heute erfasst.

Fengyun 4B ist die erste operationelle Einheit der geostationären Satelliten der zweiten Generation. Die Einheit 4A wurde im Dezember 2016 gestartet und wird als „Pfadfinder“ betrachtet. Nichtsdestotrotz ist dieser Satellit nach wie vor im Einsatz.

Die Fengyun 4-Satelliten werden von der Shanghai Academy of Spaceflight Technology (SAST) auf Basis der SAST-5000 Plattform gebaut. Die Satelliten weisen ein Startgewicht von etwa 5.300 Kilogramm auf, und sind für eine technische Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren ausgelegt.

Bild: Start der Langer Marsch 3B/G3 mit dem Wettersatelliten Fengyun 4B an Bord; Quelle: CGTN