Am 26. Mai brachte SpaceX weitere 60 Satelliten der Starlink-Konstellation in den Orbit. Damit ist die Phase 1 des Vorhabens, der Aufbau der ersten „Schale“ abgeschlossen. Nun beginnt die Bestückung der so genannten „Shells“ Nr. 2, 3 und 4. Der Start war auch in anderer Hinsicht wieder ein Rekord für SpaceX, denn mit dieser Mission gelang der 100. erfolgreiche Start in ununterbrochener Reihung. Puristen werden hier dagegenhalten, dass bei den 100 erfolgreichen Starts in Folge die Explosion einer Falcon 9 im Jahre 2016 nicht mit erfasst ist. Dieses Ereignis fand allerdings bei einem Bodenversuch einige Tage vor einer Mission statt, und kann deshalb nicht als Start gezählt werden.

Es war auch der 16. SpaceX-Start des Jahres. Somit hat das Unternehmen im Schnitt alle neun Tage einen Orbitalträger gestartet. Zum Vergleich: Ganz Europa hat in diesem Jahr bislang nur einen einzigen Start absolviert. China bislang 14, Russland sieben. Auch vom reinen Nutzlastgewicht ist SpaceX weltweit führend. In den letzten zwölf Monaten hat das Unternehmen nämlich mehr als doppelt so viel Nutzlast in den Orbit geschafft, wie alle Raumfahrtnationen zusammen.

Die aktuelle Mission begann um 20:59 mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 14:59 Uhr US-Ostküstenzeit) an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Sie führte, wie bislang meistens bei Startlink-Flügen, auf eine Inklination von 53 Grad in einer Höhe von etwa 260 Kilometern, wo die Satelliten 61 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe abgesetzt wurden. Die Landung des Boosters erfolgte achteinhalb Minuten nach dem Liftoff auf dem unbemannten Bergungsschiff „Just Read The Instructions“, das 633 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral auf die Rakete wartete.

Bei diesem Flug wurde der Booster 1063 eingesetzt, eine Erststufe, die bisher nur einen Flug absolviert hatte. Das ist ungewöhnlich bei SpaceX, denn die Booster mit den niedrigeren Missionszahlen sind meist externen Kunden vorbehalten. Booster 1063 hatte zuvor im November letzten Jahres den europäischen Umweltbeobachtungssatelliten Sentinel 6A transportiert. Interessant auch die Nutzlastverkleidungen, die bei dieser Mission ihre fünfte, respektive dritte Mission erlebten. Fünfmal war zuvor noch nie eine Fairing eingesetzt gewesen.

Nach dieser Mission sind nun insgesamt 1.737 Startlinks gestartet worden, von denen 1.648 gegenwärtig aktiv sind. Innerhalb der nächsten Monate wird die erste „Schale“ mit ihren 1.584 Satelliten einsatzbereit sein und damit etwa 80 Prozent des Planeten mit einem Basisdienst des Starlink-Systems versorgen können.

Bild: So sind die Starlink-Satelliten unter der Nutzlastverkleidung gestapelt. Die gesamte Ladung wiegt 15,6 Tonnen.