China brachte am 19. Mai mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 4B eine neue Einheit der Meeresbeobachtungssatelliten der Haiyang-Reihe in den Orbit. Das Raumfahrzeug trägt die Bezeichnung Haiyang 2D und trat seine Reise in den Orbit vom nordchinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan aus an. Es war in diesem Jahr die siebte Mission von Jiuquan aus und der 14. chinesische Orbitalstart dieses Jahres insgesamt. Die chinesische Startkadenz liegt (anders als in den vergangenen Jahren) in diesem Jahr etwas hinter der Startfrequenz der USA. Dies ist aber ausschließlich SpaceX geschuldet, das ganz alleine schon 15 Starts durchgeführt hat, von denen die meisten der werkseigenen Starlink-Konstellation gewidmet waren.
Haiyang 2D ist die vierte Einheit der Haiyang 2-Reihe und der insgesamt achte Haiyang-Satellit überhaupt. Gegen Ende des Jahres soll die erste Einheit der dritten Generation dieser Satelliten starten.
Die Mission begann um 6:03 Uhr mitteleuropäischer Zeit (12:03 Uhr Ortszeit) an der Startrampe 2 der Startzone 4 des Raufahrtzentrums. Der Satellit wurde von der dreistufigen Rakete auf einer Bahn mittelhoher Inklination (66,02 Grad) mit einem Perigäum von 940 Kilometern und einem Apogäum von 954 Kilometern abgesetzt.
Betrieben wird das Raumfahrzeug vom National Satellite Ocean Application Service (NSOAS). Die Einheiten der Haiyang-Serie werden für Umweltmonitoring, Katastrophenhilfe, Überwachung des Schiffsverkehrs, die Messung der Chlorophyllkonzentration der Weltmeere, der Wassertemperatur, Windgeschwindigkeiten über dem Wasser und der Wellenhöhe in den Meeren verwendet.
Die Satelliten der Haiyang 2-Serie arbeiten in Höhen von 880 – 950 Kilometer. Sie sind mit einem Startgewicht von 1.575 Kilogramm deutlich massiver als ihre Vorgänger aus der Haiyang 1-Reihe, die nur zwischen 360 und 440 Kilogramm pro Einheit wogen.
Bild: Missionslogo; Quelle: CASC