Nach einer Unterbrechung von drei Monaten führt auch OneWeb den Ausbau seiner Internet-Konstellation fort. Am 25. März brachte eine Sojus 2.1b „Fregat“ vom sibirischen Weltraumbahnhof Wostotschny aus 36 neue Satelliten in einen niedrigen Erdorbit. Für die Durchführung der Mission hatte Arianespace den französisch-russischen Startdienstleister Starsem eingeschaltet, an dem sie selbst beteiligt ist. Der Start war die zweite Mission, seitdem OneWeb im vergangenen Jahr nur knapp dem Konkurs entgangen war. OneWeb ist damit der aktivste Wettbewerber zur Starlink-Konstellation von SpaceX.
Die Mission begann um 3:47 Uhr mitteleuropäischer Zeit (11:47 Uhr Ortszeit) an der Startanlage 1S des Raumfahrtzentrums. Die Satelliten wurden auf einen annähernd polaren Orbit in 450 Kilometern Höhe abgesetzt. Die komplexe Startprozedur, bei der die Satelliten von der Fregat-Oberstufe jeweils in Gruppen zu vier Einheiten freigegeben wurden, dauerte drei Stunden und 51 Minuten. Von ihrer jetzigen Bahn aus werden sie sich mit ihren Hall-Effekt-Ionentriebwerken auf die endgültige Arbeitsposition in 1.200 Kilometern Höhe begeben.
Jeder der Satelliten wiegt beim Start 148 Kilogramm. Die kleinen Raumfahrzeuge werden von einem Joint Venture von One Web und Airbus in Florida gebaut.
Mit diesem Start erreichte die Anzahl der abgesetzten OneWeb-Satelliten 146 Einheiten. Mit drei weiteren Starts, die in Abständen von einem Monat erfolgen sollen, ist eine Schwellengröße erreicht, um einen Probebetrieb beginnen zu können. Der wird vor allem Regionen nördlich des 50. Breitengrads mit Internet versorgen. Das sind Gegenden wie etwa Nordeuropa, Grönland, Island, die Arktis und Kanada. Insgesamt soll die erste Ausbaustufe der Konstellation 648 Satelliten umfassen. 588 davon werden aktive Einheiten sein, die restlichen 60 sind Reservesatelliten.
Bild: Missionslogo; Quelle: Starsem