Am 27. Dezember brachte China den Erdbeobachtungssatelliten Gaofen 11-04 in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Obwohl die Bezeichnung auf einen zivilen Einsatzzweck hindeutet, dürfte es sich dabei eher um eine militärische Nutzlast handeln. Startort war der nordchinesische Weltraumbahnhof Taiyuan. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 4B eingesetzt. Es ist dies der letzte Start des Jahres von Taiyuan aus und der 62. Start des Jahres für China insgesamt.
Die Mission begann um 8:48 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 9 des Raumfahrtzentrums. Der Satellit wurde von der dritten Stufe der Trägerrakete auf einer Bahn mit einem Perigäum von 245 Kilometern, einem Apogäum von 697 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,27 Grad abgesetzt. Von dort wird sich der Satellit mit Bordmitteln auf seine Arbeitsbahn in 495 Kilometern Höhe bewegen.
Bei dem Satelliten scheint es sich um ein hoch leistungsfähiges Gerät zu handeln, mit dem ein Auflösungsvermögen von 15 Zentimetern pro Bildpunkt möglich ist. Die Gaofen-Satelliten dienen in der Regel dem zivilen CHEOS-Programm (für: China High-definition Earth Observation System) Chinas, doch einige Anzeichen deuten darauf hin, dass die Gaofen 11-Satelliten eher militärischen Ursprungs sind und dort unter der Bezeichnung Jian Bing 16 laufen. Offiziell angegeben wird, dass diese Satelliten dem Straßenbau, der Stadtplanung und katasteramtlichen Zwecken dienen. Entwickelt und gebaut wurde Gaofen 11 von der China Academy of Space Technology (kurz: CAST).
Bild: Missionslogo. Quelle: CASC