Beim zweiten Start innerhalb von nur gut drei Stunden brachte China am 12. November das unbemannte Versorgungsraumfahrzeug Tianzhou 5 auf den Weg zur nationalen Raumstation. Startort war das Raumfahrtzentrum Wenchang am Gelben Meer. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 7 eingesetzt. Die Tianzhou-Raumschiffe sind direkte Abkömmlinge der experimentellen Tiangong-Raumstationsmodule, mit denen China bei drei bemannten Missionen den Betrieb einer Raumstation übte.
Die Mission begann um 3:03 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Nur weitere gut zwei Stunden später legte der Frachter auch schon am Tianhe-Modul der Station an.
Die Tianzhou-Raumschiffe können etwa 6.500 Kilogramm Fracht zur Station bringen. Sie verfügen über ein Raumvolumen von 15 Kubikmetern, der nach der Entladung der Fracht anderweitig genutzt werden kann und quasi weiteren Forschungs- und Lebensraum zum vorhandenen Volumen der Station hinzufügen. Die Startmasse des Moduls beträgt 13,5 Tonnen, es ist knapp elf Meter lang und hat einen Durchmesser von 3,35 Metern.
Die neu angekommene Fracht soll vor allem die Mission von Shenzhou 15 unterstützen, die am 29. November zur Station starten soll. Mit an Bord von Tianzhou 5 befinden sich auch sechs Mikrosatelliten. Das sind der Macao Student Science Satellite 1 (auch AomenKepu-1 genannt), der von der CASC hergestellt wurde, die Technologiedemonstratoren Lianli (von der Universität Dailan), Shengxi Jishu Yanzheng Lifang und Gaoxin-1 und ein Nanosatellit mit der Bezeichnung Zhixing-3A der Shaanxi Smart Satellite GmbH der für Amateurradiozwecke eingesetzt wird.
Bild: Die Startembleme für Mengtian, Tianzhou-5 und Shenzhou-15. Alle drei gehören zur selben Missionsserie. Quelle: CNSA