Die nationale chinesische Raumfahrtagentur brachte am 5. Juni das bemannte Raumschiff Shenzhou 14 erfolgreich in eine Erdumlaufbahn. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2F eingesetzt. Weniger als sieben Stunden nach dem Liftoff legte das Raumfahrzeug an der chinesischen Raumstation an. An Bord des Schiffes befinden sich die Astronauten Chen Dong, Liu Yang und Cai Xushe.

Die Mission begann um 4:44 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 10:44 Uhr zentralchinesischer Zeit. Neun Minuten und 37 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe erreichte die zweite Stufe einen Übergangsorbit und trennte sich von Shenzhou 14. Das Perigäum betrug zu diesem Zeitpunkt 200 Kilometer, das Apogäum 360 Kilometer, die Bahnneigung zum Äquator betrug 41,35 Grad. Von dort aus setzte Shenzhou 14 seinen Anflug zur Station mit Bordmitteln fort.

Der 44jährige Chen Dong und die gleichaltrige Liu Yang haben bereits Raumflugerfahrung mit Shenzhou 11 und Shenzhou 9 gesammelt. Der 46jährige Cai Xushe ist ein „Rookie“, also ein Astronaut der seinen ersten Einsatz erlebt.

Die Hauptaufgabe der neuen Crew - es ist die dritte, die zur chinesischen Raumstation fliegt - wird die Inbetriebnahme der beiden neuen Großmodule Wengtian und Mengtian sein, die am 23. Juli und im Oktober dort anlegen werden. Danach ist eine rollierende Übergabe an die Crew von Shenzhou 15 geplant. Während eines Zeitraums von ein bis zwei Wochen werden damit erstmals sechs Chinesen gleichzeitig im Weltraum sein.

Die chinesische Raumstation ist offiziell noch namenlos und wird in offiziellen Verlautbarungen meist nur als „Chinesische Raumstation“ bezeichnet. Die Medien – auch die chinesischen – nennen sie in der Regel aber Tiangong. Das war allerdings die Bezeichnung zweier kleiner experimenteller Stationen die 2011 und 2016 in den Orbit transportiert worden waren und von insgesamt drei Crews besucht wurden.

Bild: Missionsposter. Quelle: CNSA