Ein bitterer Tag für Astra Space. Die erste Einsatzmission ihres neuen Kleinträgers ist gescheitert. Rechnet man die Testflüge mit, dann ist das der vierte Fehlschlag in fünf Versuchen. Die vier CubeSats der ELaNa 41-Mission der NASA gingen verloren. Es war der erste Flug einer Astra-Trägerrakete von der Startanlage 46 der Space Force Basis Cape Canaveral aus. Damit war die Astra 3.3. der kleinste Satellitenträger, der jemals von dort aus gestartet war.
Zunächst sah noch alles gut aus. Nach einer Reihe von Verschiebungen in den letzten Tagen hob die Rakete am 10. Februar pünktlich zum festgesetzten Zeitpunkt um 21:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit ab. Während des Betriebs der ersten Stufe verlief die Mission nach Plan.
Der Start war der dritte Versuch für die Version 3.3 der Astra-Trägerrakete. Die Versionen 3.1. und 3.2., von denen je ein Exemplar gestartet worden waren, erreichten nicht den Orbit. Auch der erste Einsatz der Version 3.3. scheiterte. Im November gelang aber die zweite Mission. Alle Flüge waren bis dahin vom Startgelände Kodiak Island in Alaska aus gestartet. Der dritte Flug der Version 3.3. ging nun erstmals von Cape Canaveral auf die Reise.
Filmaufnahmen von Bord der Rakete zeigen, dass sich offensichtlich die Nutzlastverkleidung zunächst nicht löste, aber dann von der bereits gezündeten zweiten Stufe weggesprengt wurde. Dabei kam sie aber vom Kurs ab oder wurde durch ein automatisches Kommando stillgelegt, das die Anomalie erkannt hatte.
Die Mission war die erste gewesen, bei der Astra „richtige“ Satelliten und nicht nur Testnutzlasten ins All beförderte. An Bord waren insgesamt vier Cubesats von drei verschiedenen Universitäten, sowie dem Johnson Space Center der NASA in Houston. Alle vier gehörten zum ELaNa-Programm (für: Educational Launch of Nanosatellites) der NASA. Bei den Nutzlasten handelt es sich im Einzelnen um:
- BAMA 1, ein 3Unit Technologie-Cubesat von und für die Universität von Alabama
- INCA, ein 3Unit Cubesat für Ionosphärenforschung der New Mexico State University
- QubeSat, ein 2Unit Cubesat für Radioastronomie von der Universität Berkeley, und
R5-S1, ein 3Unit-Technologie-Cubesat vom NASA Johnson Space Center.
Bild: Die Astra 3.3.-Rakete einige Tage vor dem Start. Quelle: Astra Space