SpaceX brachte am 1. Februar nach einer Reihe vergeblicher Anläufe den italienischen Erdbeobachtungssatelliten COSMO-SkyMed Seconda Generatione 2 FM-2 (kurz: CSG-2 FM-2) auf eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Die Mission begann am Startkomplex 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Falcon 9 eingesetzt. Die Mission war dreimal wegen schlechten Wetters verschoben worden, und einmal, weil ein Kreuzfahrtschiff in das für den Start gesperrte Areal eingefahren war.
Die Mission begann um 0:11 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Erneut wählte SpaceX einen südlichen Azimuth für den Start, was in diesem Fall bedeutete, dass die Rakete ein „dogleg-Manöver“ entlang der Küste Floridas durchführen musste. Flugbahnen dieser Art wurden zwischen 1969 und 2020 nicht genutzt, doch nun ist das schon wieder der fünfte Einsatz dieser Art.
Aufgrund des relativ geringen Nutzlastgewichtes - CSG 2 wiegt nur 2.250 Kilogramm - war ein Rückflug zum Cape und eine Landung in der Landing Zone 1 möglich, die neun Kilometer von der Startrampe entfernt liegt. Die hervorragenden Beleuchtungsverhältnisse bei diesem Start mit einem Liftoff in der Abenddämmerung und einer voll von der Sonne angestrahlten Rakete während des Aufstieges sorgten für spektakuläre Bilder. Fast exakt 60 Minuten nach Missionsbeginn setzte die zweite Stufe den Satelliten auf einer Umlaufbahn in 620 Kilometern Höhe bei einer Bahnneigung von 97,86 Grad ab.
Die Wahl des Boosters für diese Mission war ungewöhnlich. Es handelte sich um die Flugeinheit Nummer 1052, die zuvor zweimal als seitlicher Booster für Falcon Heavy-Missionen eingesetzt war. Für den aktuellen Einsatz wurde die Stufe in die „reine“ Single-Stick-Version der Falcon 9 konvertiert und bewältigte auch diesen Flug exzellent. Insgesamt war es die 103. Landung eines Falcon 9-Boosters. Die Flugeinheit 1052 ist dabei die einzige, die alle ihre Landungen in der Landing Zone 1 durchgeführt hat.
CSG-2 FM-2 folgt auf CSG-2 FM-1, der im Dezember 2019 an Bord einer Sojus-Trägerrakete von Kourou aus gestartet worden war. Die Satelliten der zweiten Generation sind die Nachfolger der vier Satelliten der ersten Generation der COSMO-SkyMed Serie, die zwischen 2007 und 2010 gestartet wurden. Sie sind mit einem X-Band SAR (Synthetic Aperture Radar) ausgerüstet und können somit Beobachtungen unabhängig von Tageszeit und Wetter durchführen. Betrieben werden die Satelliten dieser Serie gemeinsam von der italienischen Raumfahrtagentur und dem italienischen Verteidigungsministerium. Gebaut werden sie von Thales Alenia Space in Italien. Das Auflösungsvermögen der Einheiten liegt im leistungsfähigsten Modus bei 80 Zentimeter pro Bildpunkt.
Wie von der Vorgängerreihe wurden auch von CSG-2 vier Einheiten bestellt. Die Satelliten Nummer 3 und 4 sollen in den Jahren 2024 und 2027 jeweils mit europäischen Trägerraketen des Typs Vega gestartet werden. Auch CSG-2-2 hätte ursprünglich mit einer Vega-Rakete in den Orbit transportiert werden sollen, aber Arianespace war nicht in der Lage, eine Vega C für diesen Zweck rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.
Bild: Missionslogo der COSMO Skymed-Mission. Quelle: SpaceX.