China begann das Raumfahrtjahr 2022 mit dem erfolgreichen Start eines Militärsatelliten vom nordchinesischen Weltraumbahnhof Taiyuan aus. Dabei wurde der Technologiedemonstrator Shiyan-13 auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn geschickt. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D verwendet.
Die Mission begann am 17. Januar um 5:35 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 10:35 Uhr Ortszeit am Startkomplex 9 des Raumfahrtzentrums. Der Träger transportierte Shiyan-13 auf eine Umlaufbahn mit einem Perigäum von 468 Kilometern, einem Apogäum von 493 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 97,44 Grad.
Wie üblich bei Satelliten der Shiyan-Serie hielten sich auch hier Chinas Medien hinsichtlich Daten über Einsatzzweck, Instrumentierung oder Gewicht des Raumfahrzeugs sehr bedeckt. Es wurde nur die übliche, nichtssagende und bei den Shiyan-Satelliten immer gleichlautende Erklärung abgegeben, dass es Aufgabe des Satelliten sei, die Erforschung der Weltraumumgebung und diesbezüglicher Technologieversuche durchzuführen. Es wird allgemein angenommen, dass es sich bei den Missionen dieser Serie tatsächlich um Einsatztests neuer vorwiegend militärisch einsetzbarer Technologie handelt. Bekannt ist auch, dass Shiyan-13 von der Innovation Academy for Microsatellites der chinesischen Akademie der Wissenschaften entwickelt wurde.
Starts von Shiyan-Satelliten werden in den vergangenen Jahren immer häufiger. Der vorläufig letzte mit Shiyan 12 fand erst am 23. Dezember 2021 statt. Auffallend bei der aktuellen Mission ist, dass Shiyan 13 in dieselbe orbitale Ebene eingeflogen ist, in der sich auch der US-Aufklärungssatellit USA-245 (ein im Jahre 2013 gestarteter Fotoaufklärer des Typs KH-11) befindet.
Bild: Startlogo. Quelle: CASC