Im Auftrag des europäischen Startdienstleisters Arianespace brachte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos am 5. Dezember zwei weitere Einheiten der Navigationssatelliten-Konstellation Galileo in eine halbsynchrone Erdumlaufbahn. Der Start der Mission VS 26 (für: Vol Soyouz 26) erfolgte vom europäischen Guyana Space Center in Kourou. Als Träger wurde eine russische Rakete des Typs Sojus ST-B „Fregat“ eingesetzt.

Die Startmission von FOC FM 23 und 24 (FM für „Full Operational Capability Flight Model“) begann um 1:19 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 21:19 Uhr Ortszeit in Kourou. Neun Minuten nach dem Liftoff, und dem Erreichen einer orbitnahen Suborbitalbahn, gab die dritte Stufe die Orbitaleinheit, bestehend aus der Fregat-Oberstufe mit den beiden Satelliten frei. Eine Minute später feuerte die Fregat für eine erste Brennperiode von etwa 13 Minuten Dauer, die sie und die beiden Satelliten auf eine elliptische Umlaufbahn mit einem Perigäum von 200 Kilometern,  einem Apogäum von 23.500 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 57,1 Grad brachte. Danach erfolgte der antriebslose Aufstieg auf das Apogäum der Umlaufbahn, wo die Fregat dann eine zweite Antriebsphase von etwa fünf Minuten Dauer durchführte.

Nach einer Flugzeit von knapp unter vier Stunden wurden um 5:11 Uhr mitteleuropäischer Zeit die beiden jeweils 715 Kilogramm schweren Satelliten in einer Kreisbahn in 23.530 Kilometern Höhe abgeliefert. Von dort werden sich die beiden Einheiten mit Hilfe ihrer Bordtriebwerke auf den Arbeitsorbit in einer Höhe von 23.600 Kilometern begeben.

Damit sind derzeit, inklusive der Vorserienmodelle, 28 Satelliten der Galileo-Konstellation im Orbit. Die vollständige Konstellation benötigt 30 Satelliten. Davon sind 24 aktive Einsatzsatelliten und sechs so genannte „In-orbit-spares“, von denen sich dann – zusätzlich zu den jeweils acht Einsatzsatelliten - jeweils zwei auf den drei Bahnebenen befinden werden. Die beiden aktuellen Satelliten wurden von OHB in Bremen gebaut. Die Nutzlast stammt von SSTL in England.

Der Verlauf der Mission war perfekt. Wieder einmal in krassem Gegensatz zum Arianespace-Webcast, von dem der bekannte Raumfahrtblogger Doug Messier (parabolicarc.com) meinte: „This webcast has all the tension and excitement of watching paint dry“.

Bild: Vor dem Start; Quelle: Roskosmos