In der Raumfahrt muss man Geduld und Hartnäckigkeit mitbringen. Und man muss sich das auch leisten können. Nach drei vorausgegangenen Fehlversuchen gelang der vierte Einsatz einer Rocket 3-Kleinträgerrakete von Astra. Der Start mit der Missionsnummer LV00007 erfolgte am Pacific Spaceport Complex auf Kodiak Island in Alaska.

Die Mission begann nach einer Reihe von Verzögerungen um 7:04 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechen 22:04 Uhr am 19. November Ortszeit) am Startplatz LP-3B (Launch Pad 3B) der Anlage.

Nachdem die drei voraus gegangenen Missionen scheiterten, war man mit der Nutzlastbestückung der Rakete vorsichtig. So befand sich nur eine kleine Testnutzlast des Space Force Test Programs an Bord, die nach dem Erreichen des Orbits auch nicht freigegeben wurden, sondern absichtlich an der zweiten Stufe der Rakete verblieb. Die Bezeichnung der US Space Force für diese Nutzlast lautet STP-27AD2.

Die Rakete wurde bei diesem Einsatz gegenüber dem vorausgegangenen Flugversuch um 1,5 Meter verlängert. Sie konnte dadurch mehr Treibstoff aufnehmen und wäre damit in der Lage gewesen, eine Nutzlast von etwa 100 Kilogramm (gegenüber zuvor 50) auf eine polare, sonnensynchrone Umlaufbahn zu bringen.

Der Flug begann mit der Zündung der fünf Delphin-Triebwerke der ersten Stufe. Zwei Minuten und 50 Sekunden nach dem Liftoff wurden die Triebwerke stillgelegt. Fünf Sekunden später wurde die Nutzlastverkleidung abgeworfen und weitere zehn Sekunden danach zündete das einzelne Aether-Triebwerk der zweiten Stufe. Die feuerte bis acht Minuten und 30 Sekunden nach dem Liftoff. Danach war ein Orbit mit einer Bahnneigung von 86 Grad und einer Höhe von 500 Kilometern erreicht. Nachdem die Nutzlast – beabsichtigt – nicht abgetrennt wurde, war der Testflug damit beendet.

Bild: Hotfire-Test zwei Tage vor dem Start. Quelle: Astra