Eine Trägerrakete des Typs Ariane 5 brachte am 24. Oktober zwei Kommunikationssatelliten in einen geostationären Transferorbit. Der Einsatz war erst der vierte europäische Orbitalstart des laufenden Jahres. Insgesamt war es der 111. Flug einer Ariane 5 seit dem Erstflug im Jahre 1996. In der Zählsystematik der Arianespace handelte es sich dabei um die Mission VA 255 (für: Vol Ariane 255). Allerdings setzte diese Zählung bereits mit dem Erstflug der Ariane 1 im Dezember 1979 ein. Die Mission war auch der letzte Flug vor dem mit erheblicher Anspannung erwartete Start des James Webb Space Teleskopes, das einen Wert von zehn Milliarden Dollar repräsentiert.
Die Mission begann um 4:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit, in der Mitte eines zweieinhalb Stunden langen Startfensters, an der Startanlage ELA-3 des europäischen Raumfahrtzentrums Kourou in Französisch Guyana. Die Reise in den geostationären Orbit dauerte knapp 25 Minuten. Der erzielte Orbit wies ein Perigäum von 249 Kilometern auf, ein Apogäum von 35.300 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 5,92 Grad. Danach wurde zunächst etwa 30 Minuten nach dem Verlassen der Startanlage SES 17 freigegeben. Weitere neun Minuten später Syracuse 4A. Zwischen den beiden Absetzmanövern wurde die Sylda-Doppelstartstruktur abgetrennt, an deren Spitze SES 17 befestigt, und in deren Innerem Syrachuse 4A eingeschlossen war.
Bei SES 17 handelt es sich um einen beim Start 6.411 Kilogramm schweren Kommunikationssatelliten. Es ist der Größte den Thales Alenia Space je gebaut hat. An Bord der Einheit befinden sich fast 200 Spot-Beams mit denen im Ka-Band Telekommunikationsdienste gezielt für einzelne Anwendungen durchgeführt werden. Das Raumfahrzeug ist vorwiegend für institutionellen Gebrauch vorgesehen: Für Luftfahrt, Seeüberwachung und andere staatliche Aufgaben. Der Satellit basiert auf der NEO200-Plattform, verfügt über eine elektrische Gesamtleistung von 15 Kilowatt und ist für eine Lebensdauer von mindestens 15 Jahren ausgelegt.
Syracuse 4A ist ein militärischer Kommunikationssatellit mit einer Startmasse von 3.852 Kilogramm für die Unterstützung der französischen Streitkräfte und der NATO. Das Raumfahrzeug ist störsicher ausgelegt. Seine Transponder arbeiten im X-Band und im Ka-Band. Syracuse 4A ist der erste von zwei Syracuse-Satelliten (der andere ist Syracuse 4B), welche die drei Syracuse 3-Einheiten ablösen sollen, die in den Jahren 2005, 2006 und 2015 gestartet worden waren. Auch Syracuse 4A wurde von Thales Alenia hergestellt und basiert auf der NEO100-Plattform.
Die gesamte Nutzlast war mit 11,2 Tonnen (den Sylda-Adapter mit eingerechnet) die schwerste, die je in einen geostationären Transferorbit gebracht wurde. Es war auch die längste Ariane 5, die jemals gestartet wurde, weil für diese Mission ein Verlängerungszylinder eingebaut werden musste, um die beiden Satelliten zusammen starten zu können. Dadurch betrug die Länge der Rakete 56,30 Meter.
Bild: Startlogo; Quelle: Arianespace