China startete am 4. August zwei Satelliten in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Der Start erfolgte vom Weltraumbahnhof Taiyuan aus. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 6 verwendet. Die beiden Nutzlasten tragen die Bezeichnung KL-Beta A und KL-Beta B. Die Mission erfolgte im Auftrag des in München und Berlin ansässigen Start-ups KLEO-Connect GmbH, das chinesische Anteilseigner hat.

Gebaut wurden die beiden Einheiten von der Shanghai Institute for Microsatellite Innovation of the Chinese Academy of Sciences (kurz: CAS). Betrieben werden sie von KLEO-connect.

Die Mission begann um 13:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Startkomplex 16 des nordchinesischen Raumfahrtzentrums. Es war die 27. Orbitalmission des Jahres für China. Die beiden Satelliten wurden auf einer fast genau kreisförmigen Umlaufbahn in 900 Kilometern Höhe bei einer Inklination von 89 Grad abgesetzt.

Die neu gestarteten Beta-Satelliten folgen auf die beiden KL-Alpha-Einheiten, die im November 2019 mit einer Kuaizhou-1A Rakete von Jiuquan aus in den Orbit gebracht wurden. Die damaligen Satelliten wurden auf einer Kreisbahn in 1.050 Kilometern Höhe bei einer Inklination von 88,9 Grad abgesetzt.

Alle vier Raumfahrzeuge sind Versuchseinheiten zur Erprobung neue Technologien für ein globales Multimediasystem. Getestet werden sollen die Einsetzbarkeit im Ka-Band, Interferenzunterdrückung, Laserkommunikation zwischen den einzelnen Satelliten und die Erprobung elektrischer Triebwerke für Lageregelung und Antrieb. Außerdem wird der Einsatz handelsüblicher Komponenten im Bau der Satelliten getestet, um die Herstellkosten der Einheiten niedrig zu halten.

Über Abmessungen und Gewichte der Satelliten ist nichts bekannt. Die maximale Nutzlastkapazität der Langer Marsch 6 für einen polaren Orbit in etwa 500 Kilometern Höhe liegt bei etwa 1.000 Kilogramm. Nachdem die Bahn deutlich höher liegt, wird aber das Gewicht der beiden Einheiten erheblich unter dieser Marke liegen.   

Bild: Startlogo; Quelle: CASC