China brachte am 29. Juli die vierte Einheit der Tianhui 1-Erdbeobachtungssatelliten in einen sonnensynchronen, polaren Erdorbit. Bei dieser Satellitenreihe handelt es sich um Stereo-Scanner für Kartografierungszwecke und das Auffinden von Bodenressourcen. Die Tianhui-Satelliten werden von der Nationalen Volksarmee betrieben. Die Mission nahm am Weltraumbahnhof von Jiuquan ihren Anfang. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt. Es war der 25. Chinesische Orbitalstart im laufenden Jahr und der 62. Einsatz einer Langer Marsch 2D.
Die Mission begann um 6:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 12:01 Uhr Pekinger Zeit). Derzeit befinden sich drei Tianhui-Einheiten im Orbit, wobei nicht bekannt sind, ob sie noch alle funktionstüchtig sind. Tianhui 1-01 wurde im August 2010 gestartet, die Einheit 02 im Mai 2012 und der dritte Satellit im Oktober 2015. Die Satelliten dieser Reihe werden für Stereo-Kartografie eingesetzt. Gebaut und entwickelt werden sie von der Dongfanghong Corporation und der Chinese Academy of Space Technology (kurz: CAST).
Die Satelliten verfügen über zwei Kamerasysteme, die im sichtbaren optischen Bereich und im Infrarotbereich arbeiten. Das eine der beiden Systeme ist in der Lage, dreidimensionale Bodenaufnahmen anzufertigen. Das Auflösungsvermögen beträgt fünf Meter pro Bildpunkt. Das zweite System an Bord ist eine Multispektralkamera, die vier Wellenlängenbereiche im infrarot-Bereich abbildet. Ihr Auflösungsvermögen beträgt etwa zehn Meter, ihre Schwadbreite beträgt 60 Kilometer.
Bild: Logo der Startmission; Quelle: CASC