Pünktlich zum lange zuvor geplanten Zeitpunkt trat das unbemannte russische Versorgungsraumschiff Progress MS-16 am 15. Februar seine Reise zur Internationalen Raumstation an. Startort war das in Kasachstan gelegene russische Kosmodrom Baikonur. Es war der erste Start von dieser Anlage im laufenden Jahr und die insgesamt zweite Orbitalmission Russlands in 2021. Es war auch die erste Mission des laufenden Jahres, die zur ISS führt.

Der Einsatz begann um 5:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 31/6 des Startzentrums. Anders als die meisten russischen Progress- und Sojus-Missionen der letzten Jahre, die zu einem schnellen Rendezvous innerhalb weniger Stunden nach dem Start führten, wird dieses Mal der Anflug an die ISS wieder im „klassischen“ Verfahren durchgeführt. Das heißt, es wird zwei Tage und insgesamt 33 Erdumkreisungen brauchen, bis Progress M-16 an der Station anlegen kann. Die so genannten „schnellen“ Rendezvous bedingen in der Regel, dass die gesamte ISS eine Bahnanpassung durchführt, um die Anflugbahn zu optimieren. Dieses Verfahren ist aufwendig, so dass es bei reinen Frachttransporten nicht immer unbedingt als notwendig erachtet wird.

Progress MS-16 bringt 2.460 Kilogramm an Nachschubgütern zum Außenposten. Darunter sind 600 Kilogramm Treibstoff, 40 Kilogramm an Gasen (wie z.B. Sauerstoff), 420 Liter Trinkwasser und annähernd 1.400 Kilogramm so genannte „trockene“ Fracht, wie Nahrungsmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Experimente, elektronische Ausrüstung und dergleichen.

Progress MS-16 soll bis Juni an der Station am Pirs-Dockingmodul verbleiben und danach beim Ablegen dieses Modul mit abkoppeln. Der dann offene Anlegeplatz ist für das große Nauka-Modul vorgesehen, das im Sommer mit einer Proton-Rakete zur ISS gebracht werden soll. Es wird dann die erste neue russische Baueinheit seit dem Mai 2010 sein. Damals brachte die Raumfähre Atlantis das Rasswet-Modul bei der Mission STS-132 zur ISS.

Bild: Progress MS-16 wird für den Start vorbereitet; Quelle: Roskosmos