Ein Einsatz der Arianespace schloß am 29. Dezember das Raumfahrtjahr 2020 ab. Es war die 114. Mission des laufenden Jahres. Dabei brachte eine Trägerrakete des Typs Sojus ST-A Fregat M vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou aus einen militärischen Aufklärungssatelliten für Frankreich in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Es war die 10. Mission des Jahres unter der Organisation der Arianespace und die fünfte bei der eine russische Sojus-Rakete als Träger eingesetzt wurde. Es war der 25. Flug einer russischen Sojus-Rakete von Guyana aus. Dementsprechend trug die Mission die offizielle Bezeichnung VS-25 (Vol Soyouz Nr. 25).
Der Start erfolgte wegen der Corona-Pandemie und den damit zusammenhängenden monatelangen Schließungen des Guayana Space Center mit einer Verzögerung von acht Monaten gegenüber der ursprünglichen Planung. Die Rakete hob um 17:42 Uhr mitteleuropäischer Zeit am ELS (Ensemble de Lancement Soyouz) ab und brachte dabei in einer knapp einstündigen Startsequenz den optischen Aufklärungssatelliten CSO-2 (für: Composante Spatiale Optique -2) für das französische Verteidigungsministerium in eine Erdumlaufbahn.
Gebaut wurde das beim Start 3.562 Kilogramm schwere Raumfahrzeug von Airbus Defence and Space in Toulouse (Plattform) und Thales Alenia in Cannes (optische Ausrüstung). Insgesamt soll es drei CSO-Satelliten geben. Sie sind die Nachfolger der Aufklärungssatelliten Helios 1 und 2. CSO-1 war am 19. Dezember 2018 gestartet worden. Damals ebenfalls mit einer Sojus ST-A Fregat M. CSO-3 sollte eigentlich im Oktober kommenden Jahres mit einer Ariane 6 gestartet werden, aber das Entwicklungsprogramm der Trägerrakete verzögert sich, und so muss der Start warten.
Die CSO-Satelliten arbeiten auf unterschiedlichen Orbits mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen. So werden CSO-1 und 3 auf einem sonnensynchronen Orbit in 800 Kilometern Höhe aktiv sein, während CSO-2 zwar ebenfalls auf einer sonnensynchronen Bahn unterwegs ist, aber lediglich in einer Höhe von 480 Kilometern, um Bilder höherer Auflösung gewinnen zu können. Dieses Auflösungsvermögen soll besser als 20 Zentimeter pro Bildpunkt sein. Obwohl die CSO-Satelliten von Frankreich entwickelt und gebaut worden sind, teilt sich Frankreich die Daten mit Deutschland, Schweden, Belgien und Italien und erhält im Gegenzug dafür Aufklärungsdaten deutscher und italienischer Radarsatelliten.
Bild: Grafische Darstellung von CSO-2; Quelle: Arianespace