Am 21. November brachte SpaceX mit einer Trägerrakete des Typs Falcon 9 in einer perfekten Mission den europäischen Umweltbeobachtungssatelliten Sentinel 6 in eine Umlaufbahn hoher Inklination. Startort war die kalifornische Luftwaffenbasis Vandenberg in Kalifornien. Es war der insgesamt 99. Start einer Falcon 9-Rakete.
Die Mission begann um 18:17 Uhr an der SpaceX-Startanlage 4E des Weltraumbahnhofs. Als erste Stufe des Trägers wurde das „Core“ 1063 eingesetzt, das bei dieser Mission seinen ersten Einsatz erlebte. Das geringe Startgewicht des Satelliten erlaubte es der Falcon 9 einen der seltenen - weil treibstoffaufwendigen - Rückflüge zum Startplatz zu unternehmen. Dazu erfolgte der Brennschluss der ersten Stufe bereits zwei Minuten und 17 Sekunden nach dem Liftoff, und somit etwa 15 Sekunden früher als bei Missionen, für die eines der „Drone-ships“ von SpaceX für die Aufnahme des Boosters eingesetzt werden muss. Die zweite Stufe zündete zwölf Sekunden später.
Drei Brennmanöver brachten den Booster auf den Rückweg zur Startstelle. Acht Minuten und 19 Sekunden nach dem Liftoff setzte die erste Stufe in der Landing Zone 4 auf, die nur 430 Meter von der Startrampe entfernt liegt. Fast auf die Sekunde genau zu selben Zeit wurde auch die zweite Stufe stillgelegt, nachdem ein Parkorbit in einer elliptischen Erdumlaufbahn erreicht war.
Danach folgte eine Phase freier Drift, während der die Zweitstufe mit dem Satelliten auf das Apogäum der Bahnellipse in einer Höhe von 1.336 Kilometern aufstieg. 53 Minuten und 18 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe erfolgte eine zweite Brennphase von zehn Sekunden Dauer, um die Bahn zu zirkularisieren. Die Neigung dieser Bahn zum Äquator beträgt 66 Grad.
Sentinel 6 wird sich mit der Beobachtung der Weltmeere beschäftigen und dabei vor allem die Höhe des Meeresspiegels vermessen. Das Raumfahrzeug trägt den Beinamen „Michael Freilich“, nach dem früheren Direktor der Erdwissenschaftssektion der NASA. Er war am 5. August 2020 überraschend gestorben. Seine Familie und Freunde waren beim Start mit dabei.
Sentinel 6A entstand in enger Zusammenarbeit mit der NASA, welche die Mission mit insgesamt 97 Millionen Dollar kofinanziert hat. Diese Summe deckt die Kosten des Starts ab und besiegelt eine Datentransfer-Vereinbarung für die Verwendung der Daten durch die nationale US-Ozean und Wetterbeobachtungsbehörde NOAA. Auch drei der Instrumente an Bord von Sentinel 6A stammen von der NASA.
Gebaut wurde das Raumfahrzeug von Airbus Defence and Space in Friedrichshafen. Der Satellit ist 5,15 Meter lang, 2,35 Meter hoch und 2,58 Meter tief und wog beim Start 1.192 Kilogramm.
Bild: Logo der Startmission; Quelle: SpaceX