Es könnte schon der Abgesang für OneWeb gewesen sein, denn das Unternehmen hat am 27. März 2020 Konkurs angemeldet. Nur eine knappe Woche zuvor, am 21. März 2020, startete Starsem im Auftrag der Arianespace noch einmal 34 Satelliten der OneWeb-Internet-Konstellation an Bord einer Sojus-2.1b Fregat. Diese Mission nahm am russischen Raumfahrtzentrum in Baikonur ihren Anfang. Es war der dritte Start für das Netzwerk.
Die Trägerrakete hob um 18:06 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Startkomplex 31/6 ab. Der Start verlief perfekt, und die Satelliten wurden auf einer Umlaufbahn mit einer Neigung zum Äquator von 87,4 Grad abgeliefert. Eine Stunde und elf Minuten nach dem Liftoff wurden die ersten beiden Raumfahrzeuge freigegeben, drei Stunden und 45 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe die vier letzten. Die Absetzhöhe betrug 450 Kilometer. Von dort aus bringen sich die Raumfahrzeuge selbst mit ihrem Ionenantrieb auf die Arbeitshöhe von 1.200 Kilometern.
Die komplette Startmasse der 34 am 21. März gestarteten Satelliten betrug 5.670 Kilogramm. Das beinhaltet auch den Adapter, mit dem die Satelliten freigesetzt wurden. Jede Einzeleinheit wies ein Startgewicht von 147,5 Kilogramm auf.
Fünf Stunden, 55 Minuten und 55 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe zündete die Fregat erneut und beförderte sich selbst mit einem finalen Brennmanöver zurück in die Erdatmosphäre.
Der Niedergang von OneWeb wird auch Auswirkungen auf die Trägerraketen-Hersteller haben, denn neben 28 Sojus 2.1b-Trägern hatte OneWeb auch zwei Ariane 6-Raketen und vier Einheiten der Kleinträgerrakete LauncherOne für Transporte seiner Raumfahrzeuge bestellt.
Insgesamt wollte OneWeb 648 Satelliten starten und hielt Lizenzen für weitere 1.322 Einheiten. Nach den drei erfolgten Einsätzen sind nun 74 im Orbit. Die operationelle Konstellation sollte weltweites unterbrechungsfreies Internet mit einer Download-Kapazität von 50 Megabyte pro Sekunde liefern. Alle Satelliten wurden im Fertigungswerk von OneWeb in Florida hergestellt.
Bild: Startplakat der dritten OneWeb-Mission; Credit: Arianespace