SpaceX brachte am 18. März die sechste Ladung Starlink-Satelliten in eine niedrige elliptische Erdumlaufbahn. Damit sind nun insgesamt 358 Startlink-Einheiten im Orbit. 360 sind bislang gestartet worden, doch hat SpaceX, wohl um das „Deorbiting-Verfahren“ zu erproben, zwei der Satelliten bereits gezielt zum Absturz gebracht. Wie schon bei der vorausgegangenen Starlink-5-Mission im Februar misslang auch dieses Mal die Bergung der ersten Stufe auf dem unbemannten Bergungsschiff „Of course I still love you“.
Der Start des Core 1048.5 erfolgte um 13:17 Uhr mitteleuropäischer Zeit von der Startanlage 39A am Kennedy Space Center. Damit wurde diese Startanlage erstmals für eine Starlink-Mission eingesetzt. In den letzten Sekunden des Erststufenbetriebes, zwei Minuten und 22 Sekunden nach dem Liftoff, schaltete sich, gut sichtbar über die Bordkamera, eines der Triebwerke ab. Nachdem die Falcon 9 so konstruiert ist, dass sie auch mit einem ausgefallenen Triebwerk eine Mission erfolgreich zu Ende führen kann, war dies für den Missionserfolg unerheblich. Allerdings hatte der Fehler eine verlängerte Brennzeit der übrigen Triebwerke zur Folge und dadurch auch einen höheren Treibstoffverbrauch.
Beim so genannten „Reentry-Burn“ des Boosters zeigte sich, dass das stillgelegte Triebwerk wohl eine der drei Einheiten war, die für die Landung benötigt werden. Somit konnte das Landemanöver nicht durchgeführt werden, und die Stufe ging verloren wie schon bei der vorausgegangenen Startlink-Mission. Der Einsatz wird dennoch als zu 100 Prozent erfolgreich gewertet, denn die Nutzlast, die 60 Einheiten der Starlink-6-Mission, wurden präzise im geplanten Orbit abgeliefert. Die Rückgewinnung der ersten Stufe ist bei SpaceX stets das Sekundärziel. Immerhin konnten bei dieser Mission beide Nutzlastverkleidungen geborgen werden. Auch sie absolvierten bereits ihren zweiten Einsatz.
Musk gab nach der Mission bekannt, dass so genannte „lifetime-leader“ wie es das Core 1048.5 war, ausschließlich für die Starts eigener Satelliten eingesetzt werden. Core 1048.5 war im Juli 2018 zum ersten Mal verwendet worden. Damals für den Start der Iridium NEXT-7 Mission. Der Transporteinsatz für Starlink 6 war der fünfte Einsatz des Boosters, ein Rekord für die Falcon 9.
Bild: Schockwellen-Effekte beim Start der Falcon 9 in der Stratosphäre; Credit: SpaceX