Bei der fünften Falcon Heavy-Mission des Jahres transportierte der SpaceX-Schwerlasttransporter am 29. Dezember einen unbemannten X-37B Mini-Shuttle der US Space Force in eine hochexzentrische Erdumlaufbahn. Die auch als USSF-52 bezeichnete Mission ist der siebte Einsatz eines solchen Vehikels. Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der Raumfahrt verlässt ein geflügeltes, rückkehrfähiges Raumfahrzeug damit die niedrige Erdumlaufbahn. Vor allem durch die Bahnanforderungen wurde der Einsatz der Schwerlast-Trägerrakete notwendig, um den an sich ziemlich kleinen Raumgleiter ins All zu transportieren. Bei früheren Einsätzen wurde entweder die Atlas 5 als Träger verwendet, oder die Falcon 9.
Die Mission begann um 2:07 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der historischen Startanlage 39A des Kennedy Space Centers. Die erzielten Orbitdaten sind bislang unklar. Es wird ein Perigäum von 301 Kilometern und ein Apogäum von 42.700 Kilometern kolportiert. Auch über die Bahnneigung ist man sich uneinig. Die Spekulationen reichen von 51 Grad bis 63 Grad.
Von der X-37B existieren zwei Fluggeräte. Der aktuelle Einsatz wird mit dem OTV-37B Nr. 2 geflogen, das bisher schon die Einsätze OTV-2, OTV-4 und OTV-5 absolviert hat. Bei letzterer Mission hatte dieser Mini-Shuttle 779 Tage im Orbit verbracht.
Für den Einsatz wurde der neue Booster 1084 als Zentralstufe der Falcon Heavy im „Verbrauchsmodus“ geflogen. Er wurde also nicht geborgen. Die beiden seitlich davon angebrachten Antriebseinheiten waren Booster 1064 und 1065, die jeweils ihren fünften Einsatz erlebten. Sie kehrten nach der Trennung von der Zentralstufe wieder nach Cape Canaveral zurück und landeten in der „Landing Zone 1 und 2“. Auch die Fairings wurden geborgen, und zwar fast auf der geografischen Breite von New York, etwa 1.500 Kilometer nördlich des Startortes.
Die Aufgaben, welche die X-37B in ihrem hohen elliptischen Orbit durchführen soll bezeichnet die Space Force selbst als „Einsatz in neuen orbitalen Regionen“, womit wohl vor allem Orbithöhen von über 1000 Kilometer und hohe Inklinationen gemeint sind, „Erprobung von Raumüberwachungsfähigkeiten“ und „Untersuchungen zur Strahlungsfestigkeit von Materialien“, was vor allem wohl dadurch geschehen soll, dass das Vehikel vielfach in das harsche Strahlungsumfeld der Van Allen-Gürtel eindringen wird.
Bild: SpaceX-Missionslogo. Quelle: SpaceX