Auch der dritte Einsatz einer chinesischen Trägerrakete des Typs Zhuque 2 verlief erfolgreich. Sie ist weltweit die erste Trägerrakete, deren Antrieb vollständig und über beide Stufen auf der Kombination aus flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff basiert. Der Erstflug im Dezember 2022 hatte noch knapp als Fehlschlag geendet. Mission zwei im Juli war dagegen schon erfolgreich. Beim aktuellen Einsatz am 9. Dezember wurden drei Satelliten in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn transportiert. Hersteller der Rakete ist das private Unternehmen Landspace.
Die Zhuque 2 ist ein Träger für das untere bis mittlere Mittelklassesegment. Die beim Start 219 Tonnen schwere Rakete ist in der Serienversion (beim aktuellen Flug handelte es sich um ein Vorserienmodell) in der Lage, eine Nutzlast von etwa 6.000 Kilogramm in einen niedrigen Erdorbit zu transportieren und etwa 4.000 Kilogramm in eine polare, sonnensynchrone Umlaufbahn.
Startort war die Anlage 96 des nordchinesischen Weltraumbahnhofs Jiuquan. Der Liftoff erfolgte um 0:39 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die drei Satelliten wurden in einer Umlaufbahn mit einem Perigäum von 433 Kilometern, einem Apogäum von 461 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,26 Grad abgesetzt.
An Bord der Rakete befanden sich die drei Technologiedemonstratoren Honghu-1, herstellt von Spacety, Honghu 2 von Hongquing Technologies und Tianyi 33 von Spacety und der Universität für Technologie und Wissenschaft Hunan. Honghu-1 weist eine Startmasse von 50 Kilogramm auf. Er ist ein Erprobungsträger für Hall-Effekt-Ionentriebwerke. Tianyi 33 wog ebenfalls etwa 50 Kilogramm beim Start und auch er erprobt Raumfahrt-Subsysteme. Über Honghu-2 ist praktisch nichts bekannt. Es gibt aber ein Bild von ihm, das darauf hindeutet, dass auch sein Gewicht 50 Kilogramm kaum überschreiten dürfte. Kleine und leichte Satelliten also, die bei diesem Start mitgeführt wurden, was auf den überwiegenden Testflugcharakter der Rakete hinweist, da ihre Nutzlastkapazität auch nicht annähernd ausgenutzt wurde.
Bild: Missionslogo. Quelle: Landspace