Die insgesamt fünfte Mission einer Falcon Heavy (und die zweite innerhalb von zwei Monaten) startete am 15. Januar von der Startanlage 39A des Kennedy Space Center. Dabei wurden zwei geheime militärische Nutzlasten direkt in den geostationären Orbit befördert. Die Mission trug die Bezeichnung USSF-67 (für United States Space Force 67). Die Falcon Heavy ist nach dem Space Launch System (SLS) die zweitstärkste US-Trägerrakete.
Die Mission begann um 23:56 Uhr mitteleuropäischer Zeit und dürfte sich (genaue Daten wurden auf Wunsch des Kunden nicht bekannt gegeben) über etwa sechs Stunden hingezogen haben. Die US Space Force erklärte die Startmission als erfolgreich. Unabhängige Beobachter stellten die Objekte in einer Umlaufbahn mit einem Perigäum von 35.200 Kilometer, einem Apogäum von 35.250 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 0,06 Grad fest.
Bei diesem Einsatz wurden die Stufen B 1070 als Zentralstufe, und die Einheiten B1064 und B1065 als seitliche Booster verwendet. B1070 wurde bei dieser Mission als Verlustgerät geflogen, also ohne sie zu bergen. Dadurch konnte die volle Treibstoffkapazität für die anspruchsvolle Mission verwendet werden. Die beiden seitlichen Booster, die jeweils bereits einmal zuvor im Einsatz waren, kehrten nach Cape Canaveral zurück und landeten dort sicher in den Landezonen 1 und 2. Auch die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung wurden geborgen, und zwar in der ziemlich eindrucksvollen Entfernung von 1.500 Kilometern östlich des Startortes durch das Bergungsschiff „Doug“.
Die Primärnutzlast dieser Mission war der „Continuous Broadcast Augmenting SATCOM 2“ (CBAS-2). Bei der zweiten Nutzlast handelte es sich um die so genannte „Long Duration Propulsive ESPA 3A“ (oder kurz: LDPE-3A). Das ist eine Plattform, auf der bis zu sechs unterschiedliche Nutzlasten mit einem Maximalgewicht von jeweils bis zu 320 Kilogramm von einem gemeinsamen Bus versorgt werden. Diese Nutzlasten können aber auch autonome Satelliten sein, die eine gewisse Zeit nach dem Start von LDPE freigegeben werden.
CBAS-2 war der zweite Satellit dieser Reihe für die US Space Force. Die erste wurde am 14. April 2018 im Rahmen der AFSPC-11-Mission mit einer Atlas 5-Rakete der United Launch Alliance (ULA) gestartet. Über CBAS ist kaum etwas bekannt. Es handelt sich wohl um ein Relaissystem, mit dem militärische geostationäre Kommunikationssatelliten miteinander verbunden werden, und Daten untereinander austauschen. Gesicherte Informationen dazu gibt es nicht.
LDPE-3A ist die dritte und letzte Mission der LDPE-Reihe zu verstehen. Das Plattformsystem wird aber in ähnlicher Form beibehalten, und zukünftig die Bezeichnung ROOSTER tragen (für „Rapid On-Orbit Space Technology Evaluation Ring“). Die beiden vorausgegangenen LDPE-Missionen wurden im Dezember 2021 mit der Mission STP-3 und im November 2022 mit der Mission USSF-44 gestartet. Die aktuelle LDPE-Mission beherbergt fünf Nutzlasten: „Catcher“ und „WASSAT“ für das Space Systems Command (SSC) der Space Force und drei geheime Nutzlasten für das US Space Force Rapid Capabilities Office.
Bild: Startlogo von SpaceX. Quelle: SpaceX