Im vergangenen Jahr entfiel etwa ein Drittel aller weltweiten Orbitalstarts auf China, ein weiteres Drittel auf SpaceX und das letzte Drittel auf den gesamten Rest der Welt. Ganz in diesem Sinne wurde auch im neuen Jahr die Startkadenz weitergeführt. Die zweite Mission des Jahres 2023 ging, nach SpaceX am 3. Januar, am 8. Januar an China, wo von Wenchang aus eine Rakete des Typs Langer Marsch 7A den Technologiesatelliten Shijian 23 auf eine geosynchrone Transferbahn transportierte.
Die Mission begann um 23:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 5:00 Uhr Ortszeit am Startplatz Wenchang am Gelben Meer. Interessant ist, dass der Start bei heftigem Regen erfolgte. Ähnliche Wetterbedingungen wären im Westen ein Grund, einen Start nicht durchzuführen. Das erzielte Perigäum der Absetzbahn wies eine Höhe von 210 Kilometern, ein Apogäum von 35.800 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 16,42 Grad auf.
Die Nutzlast wurde von der Shanghai Academy of Spaceflight Technology (oder kurz: SAST) gebaut. Die Aufgaben der Satelliten sind, wie immer bei Shijian-Einheiten, nicht bekannt. Es handelt sich dabei überwiegend um militärische Technologiedemonstratoren. Einen kleinen Hinweis gab es in der Form eines Berichtes der CASC, dass es sich bei dem Satelliten um die schwerste Nutzlast handele, die jemals von einer chinesischen Mittelklasserakete in eine geostationäre Transferbahn transportiert wurde. Dies lässt Startgewicht des Raumfahrzeugs von mehr als sechs Tonnen vermuten.
Bild: Missionslogo des Shijian 23-Starts. Quelle: CASC