Am 16. Dezember brachte eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 den Umweltbeobachtungssatelliten SWOT (für Surface Water and Ocean Topography) in eine Erdumlaufbahn hoher Inklination. Der Satellit ist ein Gemeinschaftsprojekt der französischen Raumfahrtagentur CNES und der NASA. Auch die britische Raumfahrtagentur (UKSA) und die „Canadian Space Agency“ (CSA) sind an dem Projekt beteiligt. Startort war die Space Force Basis Vandenberg in Kalifornien.
Die Mission begann um 12:47 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der SpaceX-Startanlage SLC-4E. Vor Ort war es da erst 3:47 Uhr morgens. Die zweite Stufe des Trägers brachte den 2.200 Kilogramm schweren Satelliten auf eine Umlaufbahn mit einem Perigäum von 855 Kilometern, einem Apogäum von 861 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 77,6 Grad. Das Raumfahrzeug wurde nach insgesamt zwei Brennmanövern der zweiten Stufe der Falcon 9 52 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe in Vandenberg auf seiner vorgesehenen Bahn abgesetzt. Von hier aus wird sich SWOT mit den Bordtriebwerken auf seine Zielbahn bewegen, die etwa 30 Kilometer oberhalb des Absetzorbits liegt.
Die erste Stufe, Booster 1071, kehrte zur Landing Zone 4 (oder kurz: LZ-4) zurück, nachdem sie die zweite Stufe mit der Nutzlast abgesetzt hatte. LZ-4 liegt nur 300 Meter neben der Startrampe. Booster 1071 hatte zuvor schon fünf Missionen absolviert. Sie fanden allesamt in diesem Jahr statt, beginnend mit dem Start der Militärmission NROL-87 im Februar und zuletzt im Oktober bei einer Starlink-Transportmission. Die Erststufe wurde bislang ausschließlich für Westküsten-Missionen von Vandenberg aus verwendet.
Ein Schwerpunkt der Beobachtungen von SWOT liegt bei den Süßwasser-Reservoiren der Erde. Insbesondere soll die Wasserhöhe in Flüssen, Seen und Stauseen gemessen und Grundwasservorkommen evaluiert werden. Die gesammelten Daten werden es Wissenschaftlern ermöglichen, die Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Planeten weiter zu untersuchen. Dies wird ein tiefer gehendes Verständnis dafür liefern, wie die Wasservorkommen der Erde Kohlenstoff und atmosphärische Wärme absorbieren, welche die Auswirkungen des Klimawandels und des Anstiegs der globalen Temperaturen sind. Ein kurzer Einführungsfilm in die Aufgaben von SWOT findet sich hier: https://bit.ly/3PAwyPH
Die Satellitenplattform stammt von Alenia Space in Cannes, die Solargeneratoren kamen von Spectrolab in den USA. Die Instrumente aus allen beteiligten Ländern.
Bild: Startlogo von SpaceX für die SWOT-Mission. Quelle: SpaceX