Am 16. Dezember brachte eine Kleinträgerrakete des Typs Langer Marsch 11 den Technologiedemonstrator Shiyan-21 erfolgreich in eine niedrige Erdumlaufbahn. Der Start erfolgte erneut – wie schon zwei Tage zuvor der Start einer Langer Marsch 2D – vom zentralchinesischen Weltraumbahnhof Xichang aus. Es war die 62. Orbitalmission Chinas in diesem Jahr. Damit ist eine neue chinesische Rekordmarke für Starts innerhalb eines Jahres etabliert worden. Es war der 15. Einsatz einer Langer Marsch 11. Alle Flüge verliefen erfolgreich. Die Rakete kann sowohl von Land als auch von einer Meeresplattform aus gestartet werden.
Die Mission begann um 7:17 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die vierte Stufe des Trägers - sie ist die einzige, die mit flüssigem Treibstoff arbeitet - lieferte die Nutzlast auf einem Orbit mit einem Perigäum von 474 Kilometern, einem Apogäum von 493 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 36,0 Grad ab.
Meist ist die genaue Aufgabenstellung bei Shiyan-Satelliten unbekannt, doch dieses Mal ist das ein wenig anders, denn es wurde bekannt gegeben, dass das Raumfahrzeug zu großen Teilen aus Komponenten besteht, die im 3D-Druckverfahren hergestellt wurden. Mit diesem Fertigungsverfahren soll die Lieferzeit künftiger Satelliten entscheidend gesenkt werden. Es ist aber nicht bekannt, ob der Test der 3D-Komponenten der Hauptzweck des Satelliten ist, oder ob er noch weitere Aufgaben erfüllt. Der Name „Shiyan“ bedeutet so viel wie „Experiment“ oder „Praxis“. Das Raumfahrzeug war von der SAST (Shanghai Academy of Spaceflight Technology) entwickelt und gebaut worden.
Bild: Die Langer Marsch 11 wird für den Start vorbereitet. Quelle: CASC