China brachte am 12. Dezember zwei Satelliten mit der Bezeichnung Shiyan 20A und 20B in einen relativ ungewöhnlichen Orbit, und wieder einmal kann das Rätselraten um den Einsatzzweck von chinesischen Satelliten beginnen. Offensichtlich handelt es sich bei den beiden Raumfahrzeugen um Technologiedemonstratoren. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 4C eingesetzt.
Die neue Mission begann um 9:22 Uhr mitteleuropäischer Zeit (16:22 Uhr Jiuquan-Ortszeit), aber das Rätselraten begann eigentlich schon am 29. Oktober, als China einen Satelliten mit der Bezeichnung Shiyan 20C startete, ohne dass es davor die Nummern 20A und 20B gegeben hatte. Die Bahn führte damals auf eine Höhe von 790 Kilometern (Perigäum), 800 Kilometern (Apogäum) bei einer Inklination von 60,0 Grad zum Äquator. Interessant ist, dass Shiyan 20A und 20B die exakt selben Bahnparameter ansteuerte wie Shiyan 20C, was gemeinsame Aktionen der drei Raumfahrzeuge vermuten lässt. Interessant ist aber auch, dass alle drei Satelliten von unterschiedlichen Institutionen stammen. 20A wurde von der CAST gebaut, 20B von der SAST und 20C von CAS.
Es gibt auch dieses Mal die übliche komplett nichtssagende offizielle Stellungnahme zu den Aufgaben der beiden neuen Einheiten (Technologiedemonstratoren zur Überwachung der Weltraum-Umgebung) der darauf hinweist, dass es sich um militärische Satelliten über deren Verwendungszweck man sich nicht äußern will. Der Start der beiden neuen Einheiten erfolgte von derselben Startrampe wie der von Shiyan 20C.
Bild: Das Missionslogo könnte gemeinsame Aktvitäten mit Shiyang 20C andeuten. Quelle: CASC