Am 30. November starteten die russischen Streitkräfte eine Trägerrakete des Typs Sojus 2.1b mit einem Militärsatelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn, von dem weder Bezeichnung noch Aufgabenstellung bekanntgegeben wurden. Startort war das nordrussische Raumfahrtzentrum von Plessezk. Bei dem Raumfahrzeug handelt es sich wahrscheinlich um einen elektronischen Aufklärer der Lotos-S-Klasse. Aus bahnmechanischen Gründen deutlich weniger wahrscheinlich wäre ein Radaraufklärer der Neitron-Serie. Nach dem erfolgreichen Start sollte das Raumfahrzeug eigentlich die Bezeichnung Kosmos 2565 erhalten, das unterblieb bislang aber.
Die Mission begann um 22:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 43/4 des Weltraumbahnhofs. Wenige Minuten nach dem Liftoff erreichte die dritte Stufe mit dem Satelliten eine Umlaufbahn mit einem Perigäum von 240 Kilometern, einem Apogäum von 900 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 67,14 Grad. Das ist exakt die Ausgangsbahn für die Satelliten der Lotos-S1-Serie, die sich in einer Kreisbahn von 900 Kilometern bewegen. Tatsächlich passte der Satellit seinen Orbit schon kurz nach dem Start an, und bewegt sich seither auf einer Bahn mit einem Perigäum von 898 Kilometern und einem Apogäum von 912 Kilometern.
Wenn es sich bei der Einheit tatsächlich um einen Lotos-S-Satelliten handelt, dann wäre er der sechste seiner Art. Die erste Vorserieneinheit dieser Reihe wurde 2009 gestartet, das erste Serienmodell im Dezember 2012.
Die Lotos-Satelliten basieren auf der Jantar-Plattform von TsSKB Progress. Die Aufklärungsnutzlast an Bord stammt vom Konstruktionsbüro KB Arsenal.
Bild: Start der Sojus 2.1b mit (wahrscheinlich) Lotos 1 Nr. 6. Quelle: VKS