Nach einem Fehlstart im Dezember vergangenen Jahres meldete sich die chinesische Kuaizhou 1A-Kleinträgerrakete mit einem erfolgreichen Orbitalstart wieder in den aktiven Dienst zurück. Bei der aktuellen Mission am 22. Juni brachte sie dabei eine mysteriöse Nutzlast mit der Bezeichnung Tianxing-1 in eine sehr niedrige Erdumlaufbahn. Aus China verlautbarte, dass es sich dabei um einen „Testsatelliten“ handle, dessen Zweck die „Erforschung der Weltraum-Bedingungen“ sei. Diese Erläuterung wird in China häufig verwendet, wenn man sich nicht zum Einsatzzweck eines Raumfahrzeugs äußern will.
Die Mission begann um 4:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan. Die Nutzlast wurde wenige Minuten nach dem Liftoff in einem ungewöhnlichen sonnensynchronen Orbit mit einem Perigäum von 272 Kilometern und einem Apogäum von 292 Kilometern bei einer Inklination von 96,8 Grad abgesetzt. Möglicherweise handelt es sich um einen optischen Aufklärungssatelliten, doch das ist derzeit noch Spekulation.
Bekannt ist immerhin der Hersteller des Raumfahrzeugs, nämlich das Institut für Mechanik der chinesischen Akademie der Wissenschaften.
Für die Kuaizhou 1A war es der insgesamt 15. Start seitdem dieser Typ im Jahre 2018 in Dienst gestellt wurde. Zwei Missionen endeten als Fehlschlag. Der Träger ist viertstufig und wird in den ersten drei Stufen mit festen Treibstoffen betrieben. Die Rakete kann etwa 200 Kilogramm Nutzlast auf eine sonnensynchrone Erdumlaufbahn bringen.
Bild: Start der Kuaizhou 1A. Quelle: Xinhua