Das Interesse an bereits geflogenen Falcon 9-Raketen ist bei den Kunden von SpaceX inzwischen so groß, dass das Unternehmen inzwischen neue, noch ungeflogene Einheiten für die firmeneigenen Starlink-Starts einsetzen muss. War SpaceX noch vor wenigen Jahren gezwungen, für den Einsatz eines „gebrauchten“ Boosters seinen Kunden Preisnachlässe zu gewähren, bevorzugen nun dieselben Kunden – allen voran die NASA - für ihre Starts den Einsatz von „geflogenen“ Boostern, die ihre Zuverlässigkeit bereits bei vorausgegangenen Starts unter Beweis gestellt haben.
Somit ereignete es sich bei der Starlink-Mission 4-15 am 14. Mai zum ersten Mal, dass SpaceX für diese firmeninterne Mission einen brandneuen Booster einsetze. Diese Falcon 9-Erststufe trug die Seriennummer 1074. Ihr Einsatz begann um 22:41 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Es war die 20. Falcon 9-Mission in diesem Jahr und der 46. Start, welcher dem Aufbau der Starlink-Konstellation gewidmet war.
Der Trip der neuen Einheit der SpaceX-Flotte verlief vollständig nach Plan. Gut achteinhalb Minuten nach dem Verlassen der Startrampe landete sie auf dem Bergungsschiff „Just Read The Instructions“, das 626 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral im Atlantik stationiert war. Die zweite Stufe brachte den Stack mit den 53 Satelliten dann im Laufe der nächsten Stunde auf eine Bahn mit einem Perigäum von 302 Kilometern, einem Apogäum von 318 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 53,2 Grad.
Mit den beiden Missionen vom 14. Mai befinden sich jetzt mehr als 50 Prozent der Satelliten der ersten Betriebsphase der Starlink-Konstellation im Orbit. Genau 2.351 funktionsfähige Einheiten bei mehr als 2.600 insgesamt gestarteten Raumfahrzeugen. Für eine Komplettbestückung der ersten Generation ihres Internet-Netzwerkes benötigt SpaceX 4.408 einsatzfähige Satelliten in der Umlaufbahn.
Bild: Start zur Starlink 4-15 Mission. Quelle: SpaceX