Eine japanische Trägerrakete des Typs H-2A brachte am 22. Dezember den Satelliten Inmarsat 6 F1 in eine geostationäre Transferbahn. Die Mission nahm am japanischen Weltraumzentrum Tanegashima ihren Anfang. Es war der insgesamt 45. Einsatz einer H-2A-Trägerrakete aber lediglich die dritte Mission Japans in diesem Jahr.
Der Einsatz begann um 16:32 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Am Startort war es dort schon 0:32 Uhr japanischer Standardzeit am 23. Dezember. 26 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe wurde der Satellit auf einem supersynchronen geostationären Transferorbit freigegeben. Das Perigäum lag danach bei 178 Kilometern, das Apogäum bei 64.700 Kilometern und die Bahnneigung zum Äquator betrug 30,04 Grad.
Von der H-2A gibt zwei Versionen. Die Eine ist mit zwei Starthilfsboostern ausgerüstet (Version H-2A 202), die andere mit vier dieser Zusatztreibsätze (Version H-2A 204). Letztere kam bei der aktuellen Mission zum Einsatz. Die Mission dürfte der letzte Flug einer H-2A 204 gewesen sein. Danach verbleiben noch fünf Einheiten, die als H 2A-202 verwendet werden. Alle Missionen danach, die eine mittelschwere Trägerrakete erfordern, werden mit der neuen H-3 durchgeführt.
Inmarsat 6 F-1 ist die erste von zwei Einheiten, die Inmarsat im Jahre 2015 bei Airbus in Toulouse geordert hatte. Das Raumfahrzeug basiert auf der Eurostar 3000 EOR-Plattform (EOR für: Electric Orbit Raising). Der Satellit ist mit L-Band- und Ku-Band-Transpondern ausgerüstet und einer Anordnung von insgesamt zehn Reflektoren. Der größte, zuständig für die L-Band-Übertragungen, weist einen Durchmesser von neun Metern auf. Die Spannweite der Solargeneratoren beträgt 47 Meter. Sie erbringen eine elektrische Leistung von 21 Kilowatt. Die Startmasse des Satelliten beträgt 5.470 Kilogramm. Stationiert wird der Satellit über dem Indischen Ozean. Inmarsat 6 F-2 soll im kommenden Jahr von Cape Canaveral aus mit einer Falcon 9 von SpaceX gestartet werden.
Bild: Start der H-2A 202 mit Inmarsat 6 F1. Quelle: MHI